Infos auch zum Bürgerbus und Hochwasserschutz bei der Gemeindeversammlung Rielasingen-Worblingen/ Über 600 Wohnungen bis 2030 mehr
Die Schaffung von Wohnraum steht im Mittelpunkt
Rielasingen-Worblingen (of). Rund 250 Interessierte waren am Donnerstagabend in der Talwiesenhalle zusammen gekommen, um durch die Gemeindeverwaltung über aktuelle Themen Informiert zu werden. Bürgermeister Ralf Baumert unterstrich in seiner Rede nach dem Überblick über die aktuell noch sehr guten Gemeindefinanzen mit kräftigen Rücklagen für die Schulsanierung, dass die Schaffung von Wohnraum für die nächsten Jahre bis 2030 im Mittelpunkt stehe. Den Bedarf an günstigem Wohnraum in der Gemeinde habe man klar unterschätzt, räumte Baumert ein. Das aktuelle Bauprojekt der KEG, das im September startete und bei dem 24 Wohnungen geschaffen würden, sei für die Einwohner der Gemeinde bestimmt, die mit knappen Mitteln leben müssten und die einen Wohnberechtigungsschein haben. Es werde mit Sicherheit nicht das einzige Projekt dieser Art in der Gemeinde sein, kündigte Baumert an, denn der Bedarf an solchen Wohnungen steige spürbar.
Zur geplanten Windenergieanlage auf dem Schweizer Teil des Schienerbergs bei bei „Chroobach“ (Gemarkung Hemishofen) bemerkte Ralf Baumert, dass man hier kaum Möglichkeiten zur Einwirkung habe. Wenn dort ein Beschluss gefasst werden, könne jeder Einwohner zwar Stellung nehmen, aber ohne rechtliche Auswirkungen.
Zum geplanten Siehlmann-Weiher der oberhalb des Worblinger Naturbads erklärte Bürgermeister Ralf Baumert, dass die Umsetzung des Projekt mit einem Gewässer von 0,8 Hektar Fläche, dass die Umsetzung Anfang 2017 beginnen soll. Im kommenden Jahr soll der Teich auch fertig gestellt sein.
Der Bürgerbus werde im Sommer 2017 starten können, gab Ralf Baumert bekannt. Man habe jetzt endlich einen Zuschussbescheid zur Beschaffung der Busse bekommen. Mit 60.000 Euro bekomme man mehr als erwartet. Der Bürgerbus-Verein „3 Rosen“ suche noch immer einige zusätzliche Fahrer. Der Gemeinderat habe schon länger beschlossen, das ursprünglich vom Ortsseniorenrat inittierte Projekt zu unterstützen.
Ortsbaumeister Burkhard Schmallenbach stellte in einem Kurzreferat das geplante Baugebiet „Aufgehender“ vor. 340 Wohneinheiten sollen hier in vier Bauabschnitten entstehen. Der erste Bauabschnitt soll rund 100 Wohneinheiten umfassen. Dazu kündigte Schmallenbach eine Informationsveranstaltung am 1. Dezember, 17.30 Uhr, im Rathaus eine gesonderte Informationsveranstaltung an.
Das ehemalige Edeka-Areal solle relativ hoch verdichtet werden mit 198 Wohneinheiten durch den Bauträger „Schweizer Wohnbau“, gab Burkhard Schmallenbach in der Versammlung bekannt. Darüber hinaus ist die Gemeinde dabei, auch weitere kleine Flächen im Gemeindegebiet zu entwickeln. Bis 2030 wäre man so in der Lage, 637 Wohneinheiten zu schaffen. „Da sind wir auf einem relativ gesicherten Stand für unsere Entwicklung“, so Schmallenbach.
Rolf Mahlbacher vom Tiefbauamt stellte in der Versammlung die Nachwirkungen des Hochwassers des letzten Sommers vor. Die jüngst angelegte Hochwasserkartierung zeige auf, dass einem sogenannten HQ100 (hundertjähriges Hochwasser) größere Teile des Rielasinger Ortskerns überschwemmt würden. Nach einer danach in Auftrag gegebenen Flussgebietsuntersuchung könne man diese Gefahr durch eine rund 60 Zentimeter hohe Schutzmauer aber minimieren, gab er als neueste Erkenntnis bekannt. Auch wolle man vor dem Rielasinger Ortskern einen Schutzdeich schaffen um einen ersten Wasserschwall abzufangen. Ausgleichsflächen zur Aufnahme der Wasserflächen gebe es natürlich unterhalb von Worblingen außerhalb des Ortes. Für private Maßnahmen zum Hochwasserschutz, der in den gefährdeten Bereich zu empfehlen sei, gebe es leider keine Zuschüsse. Die Gemeinde informiere gerne über vorbeugende Maßnahmen. Ausführliche Informationen dazu gibt es unter www.rielasingen-worblingen.de/hochwasser
Ulrike Vogt vom Bauamt stellte den anwesenden Besuchern das Projekt „Gärtnergepflegte Grabfelder“ vor. Der Gemeinderat habe das schon 2014 in Kooperation mit dem Verband badischer Friedhofsgärtner beschlossen, im Frühjahr solle das nun auf den Friedhöfen in Rielasingen und Worblingen umgesetzt werden. Arlen komme später an die Reihe. Viele Gemeinden in der Umgebung hätten das bereits umgesetzt. Dabei seien auch Urnenbestattungen an Bäumen möglich. In Rielasingen sollen nach dem neuen Konzept 120 Grabstätten, in Worblingen 39 Grabstätten angeboten werden.
Im Anschluss gab es in der Fragestunde noch einige beherzte Wortmeldungen zur Baulandpolitik der Gemeinde und zum Flächenverbrauch, der zu Lasten der Landwirtschaft gehe.
Mehr Bilder von der Bürgerversammlung gibt es unter bilder.wochenblatt.net
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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