Atemschutzübungsanlage
"Die ASÜ" sorgt für Vorfreude und Stolz
Rielasingen-Worblingen. Beim Richtfest für die Atemschutzübungsanlage (ASÜ) am Mittwoch, 16. Oktober, gab es für Ralf Baumert, Bürgermeister der Gemeinde Rielasingen-Worblingen, gleich doppelten Grund zur Freude.
Sechs Monate nach dem Spatenstich steht inzwischen die Hülle der neuen ASÜ für die Feuerwehren im Landkreis. Die Entwicklung habe er von der dicht vorbeiführenden Kreisstraße aus gut im Blick behalten können, so Baumert. Dabei räumte er auch ein, dass die Arbeiten im Inneren natürlich noch ihre Zeit dauern werden. Wenn das in etwa einem Jahr geschafft ist und die Anlage Ende 2025 eingeweiht werden kann, sei das eine ungemeine Erleichterung für die Feuerwehrleute im Landkreis. Denn die müssen aktuell zu Übungsanlagen in andere Landkreise oder in die Schweiz fahren.
Für einen kurzen Moment lenkte Baumert zudem die Aufmerksamkeit auf eine andere Baustelle in Sichtweite: das neue Feuerwehrhaus für Rielasingen-Worblingen, bisher einzig erkennbar durch eine Bodenplatte. Die Baustelle ruht seit etwa 1,5 Jahren, vor einer Woche konnte der Gemeinderat endlich die weitere Planung vergeben. Ins Stocken geraten war das Projekt, da man sich von Architekt und Ortsbauamtsleiter getrennt habe, so Ralf Baumert. Vorangetrieben werden soll es künftig durch die kplan AG aus Abendsberg, die auch Bauplaner der ASÜ ist. „Wir sind in einem Aufholwettbewerb“, sagte der Bürgermeister. Denn die ASÜ wurde bewusst in der Nähe des Feuerwehrhauses platziert, sodass die Feuerwehr Rielasingen-Worblingen sich um Pflege und Wartung kümmern kann.
Zukunftsweisendes 10-Millionen-Projekt
„Wenn wir's machen, dann machen wir's gscheit“, attestierte Landrat Zeno Danner angesichts des schnellen Fortschritts der ASÜ, für die das Landratsamt der Bauträger ist. Natürlich sei der Baustelle einiges an Vorlauf mit Diskussionen über das wo, wie und was denn nun genau vorausgegangen, fügte der Landrat hinzu: „Aber seit dem Spatenstich geht es zackig voran.“ Das Konzept hinter der ASÜ bezeichnete er dabei zudem als „zukunftsweisend“ - bezogen auf eine möglichst gute Vorbereitung für Feuerwehrleute in der Region einerseits und durch eine nachhaltige Bauweise andererseits. Das kostet den Landkreis rund zehn Millionen Euro an Baukosten, die vom Land Baden-Württemberg mit 290.000 Euro bezuschusst werden.
Kreisbrandmeister Andreas Egger staunte ebenfalls über den schnellen Fortschritt und warf dabei die Frage auf, ob es mit einem Gebäude in Holzbauweise nicht anders gewesen wäre. Das Wachstum der Baustelle habe er auch regelmäßig aus der Vogelperspektive verfolgen können: „Wir sind regelmäßig mit den Drohnen unserer Drohneneinheit drübergeflogen.“
Lang sei der Weg zur Atemschutzübungsanlage seit 2014, erinnerte sich Stefan Kienzler, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Konstanz. „Es ist ein wichtiger Schritt für eine zukunftsorientierte Ausbildung“, was von den Bränden in der Region in den vergangenen Monaten unterstrichen werde.
Ein besonderes Projekt war es indes auch für Ralf Martin, Eigentümer der Zimmerei Martin. Nicht nur hatte sein Unternehmen den Auftrag für die Zimmereiarbeiten bekommen, als Kommandant der Feuerwehr Eigeltingen lag ihm die ASÜ zusätzlich am Herzen. „Ich bin persönlich befangen“, meinte Martin und hatte zudem noch einen Wunsch: Er wolle einer der ersten sein, die die Atemschutzübungsanlage austesten dürfen.
Autor:Anja Kurz aus Engen |
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