Riesiges Interesse an Fluck-Memorial
Der Mensch im Zentrum

Joachim Böhm vor dem letzten und unvollendeten Bild von Werner Fluck bei der Vernissage am Sonntag. | Foto: Joachim Böhm vor dem letzten und unvollendeten Bild von Werner Fluck bei der Vernissage am Sonntag. swb-Bild: of
  • Joachim Böhm vor dem letzten und unvollendeten Bild von Werner Fluck bei der Vernissage am Sonntag.
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Rielasingen-Worblingen (of). Die Resonanz hatte selbst die Erwartungen der drei Initiatoren der Gedächtnisausstellung für den im letzten Herbst verstorbenen Werner Fluck um einiges übertroffen. Reinhard Bähn, Joachim Böhm und Hermann Knapp konnten am Sonntag an die 400 Besucher in der Talwiesenhalle bei der überhaupt größten Ausstellung begrüßen, die es jemals mit den Werken des begnadeten Handwerkers, Schnellzeichners, Aquarellisten, Plastikers, Graphikers (die Liste ließe sich noch ziemlich lang fortsetzen) gegeben hat. Bürgermeister Ralf Baumert hatte sich der Lebensgeschichte Fluck’s und sein Wirken in der Gemeinde in seiner Begrüßung angenommen und würdigte diesen kongenialen Maler, der doch zu früh vor einem Jahr aus dem Leben gerissen wurde. Joachim Böhm bekannt in seiner sehr feinfühligen Laudatio auf diese Ausstellung, die ganz bestimmt kein Nachruf sein sollte, dass er eigentlich ein Buch schreiben könnte über seine Erlebnisse mit Werner Fluck, den Professor mit seinem Schalk im Nacken, der so vielen Menschen nicht nur durch seine Kunst so viele unvergessliche Momente bescheren konnte. Der auch so viele Kunststile lebte, mit dem er viele Ausstellungen gemeinsam hatte, auch als »Singener Maler«. Fluck sei der abstrakte Maler gewesen, der doch immer den figürlichen Urgrund zeigte, den Mensch im Mittepunkt seines Schaffens sah - und im Kontrast dazu auch die Graphik für die Rielasinger Fastnacht genauso gestaltete wie für die Malerinnung. Flucks Flamingo-Aktion zur 1.100-Jahr Feier Arlens werde genauso unvergessen bleiben wie die Schüler-Aktion zur Landesgartenschau.
Die 40 Bilder, in monatelanger Sichtung aus dem Fundus von tausenen Bildern von den drei Organisatoren ausgesucht, bilden die vielen Stilrichtungen ab, die Fluck beherrschte, und die oft schnell entstanden sind, nach einem berühmten Ausspruch von im gar in der Zeit von drei Zündhölzern. Die Beeindrucken immer wieder durch die Kunst, Strich und Linie mit Farbe und Fläche zu verschmelzen, der Expression genauso lebte wie die infantile Genialität eines Picasso, der es im Aquarell verstand auch mit einen Pinselschwung Raum zu erzeugen, der Hegauer Streuobst genauso zu inszenieren Verstand wie den »Canale Grande«, und dessen letztes unvollendetes Bild diese Ausstellung krönt. Einzig die zeitliche Einteilung ist mangels Datierung nicht immer möglich. Nicht nur Joachim Böhm könnte wahrscheinlich Bücher über Fluck schreiben. Sein Sohn und Nachfolger im Malergeschäft, Martin Fluck, war sichtlich bewegt von dieser Würdigung. Jedem falle etwas herzliches zu ihm ein. Und er sprach so vielen aus dem Herzen als er aussprach, dass er so vielen Menschen fehle.
Diese besondere Ausstellung ist noch bis zum Sonntag, 13. Oktober zu sehen. Wochentag bis Samstag 11 bis 13, 15 bis 17 Uhr, am Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Ein Teil der Bilder kann erworben werden. 10 Prozent des Erlöses gehen an die Jugendmusikschule westlicher Hegau, die mit der Percussionsklasse von Thomas Wedelich diese Vernissage zum musikalischen Kunstwerk machte.

Mehr Bilder gibt es unter bilder.wochenblatt.net

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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