Neues Konzept soll Frequenz verbessern
Bürgerbus fährt bald kostenlos durch die Gemeinde
Rielasingen-Worblingen. Bereits im letzten Herbst wurde dem Gemeinderat von Rielasingen-Worblingen das neue Konzept einer Ringlinie durch den Vorsitzenden des Bürgerbusvereins, Karl Geigges vorgestellt. Künftig gibt es nur eine Linie für Rielasingen-Worblingen-Arlen und den Singener Süden ohne Umsteigen ganztags-werktags im Stundentakt. Damit wolle man die Nutzung des Bürgerbus, für den derzeit rund 25 Fahrer ehrenamtlich im Einsatz sind, die sich auch sehr über Verstärkung freuen würden, einfacher machen und auch dadurch die Wirkung des Angebots verbessern, sagte Geigges im Gemeinderat. Für die kostenfreie Beförderung brauchte es noch einen formellen Beschluss des Gemeinderats. Nun soll das neue Konzept schon zum 5. Juni umgesetzt werden, so die Vorlage an die Gemeinderäte, der in der Sitzung einstimmig zugestimmt wurde.
Wenige bisher schwach frequentierte Haltestellen werden danach aufgelöst und neue attraktive Haltestellen werden eingerichtet. Froh sei man seitens des Betreibervereins, dass man inzwischen eben auch die Haltestellen des ÖPNV im Ort mitnutzen könne, die für viele Menschen eben auch Orientierungspunkt sind. Durch das neue Konzept, eben nur noch mit einer Linie durch den Ort zu fahren, die sich dann in der "8" beim Edeka-Markt Münchow trifft, der dankenswerterweise dort sogar Sitzbänke gestiftet habe, könne man rund 9.000 Kilometer Fahrtstrecke im Jahr sparen und damit auch einiges an Treibstoffkosten, sagte Geigges. Außerdem seien auch 44 Prozent der anderen Bürgerbus-Angebote im Land ebenfalls kostenlos, führte er aus. Bei der Zählung der Fahrgäste sei schon aufgefallen, dass es immer gegen Monatsende einen Rückgang gegeben habe. "Es ist zwar nur ein Euro gewesen, was die Fahrt kostet, doch für einige ist das offensichtlich viel Geld", machte Geigges in der Sitzung des Gemeinderats deutlich. Dieses Hindernis solle es künftig nun nicht mehr geben. Entlastet wird durch die neue Regelung auch die Kämmerin der Gemeinde, Verena Manuth: die Einnahmen aus dem Bürgerbus, die ohnehin im Verhältnis zu den Kosten eher ein symbolsicher Beitrag gewesen sind, mussten ja aufwändig gegengerechnet werden, auch wegen der Bilanz, die dafür erstellt werden muss.
Rückendeckung signalisiert
Die Gemeinderäte machten in der Sitzung deutlich, dass sie auch weiterhin hinter dem Projekt Bürgerbus stehen, das auch als Vorreiter für den Landkreis gilt. Hermann Wieland (FW) hob den sozialen Charakter des Angebots hervor, der nicht zu unterschätzen sei. Gemeinderat Lothar Reckziegel outete sich als Nutzer und meinte, dass durchaus auch andere Gemeinderäte das tun sollten um damit Beispiel zu geben. Jana Akyildiz signalisierte Zustimmung seitens der Grünen-Fraktion und versprach, das Thema nochmals in die Elternbeiräte einzubringen. Eigentlich könnten ihrer Ansicht nach auch Jugendliche diesen Bus viel stärker nutzen und damit vielleicht auch noch so manches Elterntaxi vermeiden.
Karlheinz Möhrle (SPD) meinte, dass ohnehin klar gewesen sei, dass die Gemeinde durch den Bürgerbus nicht reich werde, das mache den Betrieb noch einfacher. Möhrle wollte aber trotzdem wissen, ob die Fahrgäste weiterhin gezählt würden, die den Bus nutzen. Das bejahte Karl Geigges, denn daran werde weiterhin der Erfolg des Modells gemessen. "Gebt Gas" kam von der CDU als Signal.
Den Bürgerbus in Rielasingen-Worblingen gibt es seit 2017. Er wurde durch den Ortsseniorenrat initiiert, woraus die Gründung des Bürgerbus-Vereins "3 Rosen" hervorging. Die Anschaffung der beiden barrierefreien Kleinbusse wurde seinerzeit durch das Land gefördert. Allerdings musste der Verein in den letzten Jahren viel Geld in Reparaturen stecken. Auch das werde durch den neuen Kurs nun weniger, sagte Karl Geigges.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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