Gefeiertes Konzert des Musikvereins Worblingen
Blasmusik als pure Energiequelle vorgeführt

Den Dank und Applaus des Publikums gab der Dirigent des Musikvereins Worblingen, Thorsten Müller, gerne an seine Musiker für ein vollbrachtes Gesamtkunstwerk weiter. | Foto: Oliver Fiedler
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Worblingen. Die Einladung zum klassischen Weihnachtskonzert des Musikverein Worblingen hat gewirkt: Über einen sehr regen Zuspruch konnte sich der Musikverein am Weihnachtsfeiertag in der Hardberghalle freuen. Als "Diamanten" konnte dabei das musikalische Programm der neuen Jugendkapelle ArRiWo unter der Leitung von Christian Gommel genossen werden. Auch die starke Hauptkapelle zählte zu den Highlights, wo Dirigent Thorsten Müller in der Schatzkiste hochklassiger Werke einige spezielle Entdeckungen gemacht hatte.
Gefeiert werden konnte eine Auszeichnung für Maja Fluck, die an der Querflöte das Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Gold geschafft hat und durch Johannes Steppacher vom Blasmusikverband Hegau-Bodensee offiziell die Urkunde dazu überreicht bekam. Das ist die höchste Ehrungsstufe, mit der auch eine professionelle Laufbahn offen steht.

Kontinuität bei der Jugendarbeit

Wie sich das Niveau der Jugendausbildung durch die ArRiWo-Kapelle der Musikvereine Rielasingen-Arlen und Worblingen steigern konnte, führte das Jugendorchester unter der Leitung von Christian Gommel zum Start des Konzerts vor. Mit einem konzertant sehr ausgereiften Streifzug durch die "Movie Adventures" des John Williams, einem Potpourri des Filmhits "LaLaLand" und dem Medley "Lady Gaga in Concert" wurde hier viel Präzision und Dynamik präsentiert. Dies wurde mit starkem Applaus und dem Ruf nach einer Zugabe honoriert, der nach "Rudolph The Rednosed Reindeer" noch eine weitere folgen musste, mit einem "richtigen" Weihnachtslied.

Dass diese Arbeit auf viel Kontinuität aufbauen kann, würdigte die Vorsitzende des Musikvereins Worblingen, Michaela Bär, mit der Ehrung von Christian Gommel für 20 Jahre, genau wären es 21 Jahre seit 2002, an der Spitze des musikalischen Nachwuchses. Der wird zumeist auch durch die gute Arbeit der Jugendmusikschule westlicher Hegau vorbereitet. Jugendkapellen seien aufgrund viel rascherer Generationswechsel eine besondere Herausforderung, so Michaela Bär. Gerade deswegen sei das Engagement über einen so langen Zeitraum sehr hochzuschätzen. Hierfür überreichte die Vorsitzende Gommel einen Bildband mit dem "Best-of" aus diesen 20 Jahren. Die Gründung der gemeinsamen Jugendkapelle mit dem ersten Auftritt zum Muttertagskonzert beider Musikvereine war für die Vorsitzende auch eines der großen Highlights des nun abgelaufenen Jahres. Ebenfalls hervorgehoben wurde die Begründung einer "Ehemaligen-Kapelle" aus 16 altgedienten, aber noch aktiven MusikerInnen, welche im Herbst in Pfullendorf dann den ersten Auftritt hatten.

Sternenglanz beim Weihnachtskonzert in der Hardberghalle

Dann war es an der Zeit für die Musiker unter der Leitung von Torsten Müller mit ihrem Konzert in Aktion zu treten. Begleitet wurden sie von der doch immer sehr wissensreichen Moderation des Worblinger Musikprofessors und Vertreter der "Blasmusikklasse von 1962", Edgar Auer. Der Auftakt geschah dann gleich mit einem echten "Doppelwumms" in Form des Opus "Vallis Longus" von Nuno Osorio aus Portugal, einer wahrhaft grandiosen Entdeckung in der Schatzkiste, das ganz frisch auf den Markt gekommen ist. Dennoch bot das Stück mit seiner unglaublichen Dynamik und gefühlt heftigen Wechseln, zwischen traditionellen Anklängen abseits bekannter Folklore und sehr modernen Fragmenten, wirklich eine mitreißende Performance. Besonders dadurch, dass der Musikverein hier trotz mancher Herausforderung in Sachen Geschwindigkeit wirklich seine Stärken mit einer Explosion an Energie auf den Punkt bringen konnte. Das waren Momente, die man an diesem Abend noch öfter erlebte.

Noch mehr Modernes

Auch mit einem Marsch aus der "Alpenwelt", wieder ein ganz neues Stück von 2017, ging es hier richtig im Tempo zur Sache. Was den Schwierigkeitsgrad anbetrifft, wurde im "Village Talk" nach Henri Gerrits, das auch erst in diesem Jahr auf den Markt kam, noch einmal die Latte nach oben gelegt in Richtung Höchststufe. Was Moderator Edgar Auer da als eine Version von "Dorfgeschwätz" interpretierte, also die Urform der "Social Media", die da noch von Angesicht zu Angesicht funktioniere, faszinierte hier als sehr gewiefte Collage der verschiedensten Stimmungsbilder und Aufgeregtheiten, die um ein zentrales Thema aufgebaut wurden. 
Die Verschnaufpause mit den Ehrungen hatten sich die Musiker redlich verdient. Hier heftete der Präsident des Blasmusikverbands, Johannes Steppacher bei den Jungmusiker-Abzeichen nicht nur Gold an Maja Fluck. In Silber ausgezeichnet wurden Nathalie Hieber, Mona Rückert und Manuel Wieland. Bronze gab es wiederum für Emily Auer, Chiara Sacco-Lopes, Mailin Vaz Biehler, Laura Zieger, Aaron Lünnemann und Davide Paul. Für 25 Jahre aktiver Blasmusik ausgezeichnet wurde Sabrina Fendrich und für 30 Jahre Simon Kammerer. Letzter sorgte dann mit seinem Wunsch nach dem "Astronautenmarsch" für den Anspruch höchster Qualität auch aus dem Orchester heraus.

Endlose Begeisterung

Der zweite Teil war dann dann zum Mitschwingen und mitunter auch Mitsingen, mit "Music from the Incedibles" und "How to train your Dragon", einem Medley der großen Hits von Brian Adams, sowie einem wiederum energiegeladenen Parforceritt mit dem "TV-Kultabend" durch die Melodien der großen TV-Hits der 1970er und 1980er. Dabei kam das Publikum so in Stimmung, dass mit der Zugabe das Konzert noch lange nicht zu Ende war und klar auch hier mit einem Weihnachtslied der Abend beschlossen werden sollte. Für Edgar Auer, wie für den Blasmusikverbands-Präsidenten, war dieses Konzert das ideale Beispiel dafür, dass emotionale Intelligenz eben einfach nicht ersetzbar ist, in Anspielung auf die Fähigkeit "künstlicher Intelligenz" Musik mit "Seele" machen zu können.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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