Gemeinderat diskutiert lebhaft - kann aber nicht viel ändern
Biber macht Ärger im Mittelried

Biber Worblingen | Foto: Vier Biber sind aktuell in Rielasingen-Worblingen beheimatet, einer davon macht im Mittelried mit einem Dammbau Ärger. swb-Bild: nabu
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Rielasingen-Worblingen (of). Vier Biber haben inzwischen ihre neue Heimat in der Gemeinde Rielasingen-Worblingen gefunden. Einer dieser Biber hat sich in den letzten Monaten nicht nur am Burengraben südlich des Naturbad niedergelassen, sondern auch den typischen Damm aufgebaut. Von Landwirt Uli Graf wurde die Gemeinde im Herbst darauf aufmerksam gemacht, dass durch den Damm bereits verschiedene Wiesen überschwemmt wurden. Versuche mit sogenannten „Bypässen“ um den Damm herum durch den Umweltbeauftragten der Gemeinde, Matthias Möhrle, waren angesichts der Geländestruktur nicht sonderlich erfolgreich, nun wurde das Modell neuer Seitengräben zwar entworfen, durch den Naturschutz sei dies aber wasserrechtlich nicht genehmigungsfähig, so Möhrle am Mittwoch im Gemeinderat.

Tilo Herbster vom Landschaftserhaltungsverband berichtete, dass der Biber, der vor rund 15 Jahren hier wieder im Kreis auftauchte, inzwischen in allen Gemeinden wieder präsent ist. Was den Rielasinger Fall betrifft, so könne man hier erst mal nur einen Ertragsausfall geltend zu machen, für denn dann übergangsweise der Landschaftserhaltungsverband aufkäme. Noch sei unklar sei, wie sich der Biber verhalte, wenn dann in der Nachbarschaft in diesem Jahr der Sielmann-Weiher gebaut sei. Seiner Einschätzung nach, werde der Biber jedoch trotzdem im Bach verbleiben. Trotzdem sollte man erst mal abwarten.

Bettina Sättele, Biberbeauftragte des Regierungspräsidiums, warb um Akzeptanz, was die geschützten Nager betrifft. Die Biber hätten sich vom See her über die Aach angesiedelt und würden das auch weiter tun. Ziel eines Bibers sei immer ein See oder Teich, der durch den Damm entstehen solle. In einer Begehung seien von den hiesigen Behörden Gräben abgelehnt worden. Ein Biber würde auch sehr schnell kapieren, wie man solche Gräben so ummodle, dass die für ihn von Nutzen sein könne. Auch für sie ist noch nicht klar, wir sich das Tier angesichts des bald in der Nachbarschaft entstehenden Weihers verhalten werde.

Gemeinderat Lothar Reckziegel sah in seinem Statement die Notwenigkeit, dass Biber nicht mehr so stark geschützt werde. Die Biber würden sich sicher weiter vermehren ist seine Befürchtung. Gudrun Breyer wollte wissen, wie man mit dem Biber nun umgehen solle. Landwirt Uli Graf betonte, dass nicht nur die zwei derzeit betroffenen zwei Hektar zur Diskussion stünden, sondern insgesamt rund sechs bis acht Hektar und damit auch andere Grundeigentümer. Er plädierte leidenschaftlich für die Seitengräben, damit die restlichen Flächen im Wert erhalten würden. Die Landschaft werde sich verändern, befürchtet er. Als erste Maßnahme wurden nun in einem Abschnitt die Gehöhlze auf den Stock geschnitten. Graf hatte der Gemeinde vorgeworfen, hier seit über 10 Jahren nicht mehr tätig gewesen zu sein.

Wie Bürgermeister Baumert die Räte informierte, wolle man im Landkreis eine konzertierte Aktion in Richtung Ministerium vorbringen. Es gebe Schützenhilfe in Form eines Schreibens an das Ministerium, damit dort bekannt werde, was in den betroffenen Gemeinden ansteht. Bisher habe er das Gefühl gehabt, die Kommunen würden damit alleine gelassen. Denn vor Ort sei man zwar betroffenen könne aber selbst keine Maßnahmen. Nun werde deutlich dass es hier durch ein „Management“ möglich sei.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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