Bau eriner Remise durch Museumsbahn geplant
Areal mit historischen Drehscheibe erworben
Rielasingen-Worblingen. Nach langen Verhandlungen ist es der Stiftung Museumsbahn gelungen, die historische Drehscheibe sowie einen Teil der Abstellgleise im Bahnhof Etzwilen von den SBB zu erwerben. Dieser Kauf wurde möglich dank der finanziellen Unterstützung durch einen der Mitinitianten der Museumsbahnlinie, den Unternehmer Giorgio Behr. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, die historisch wertvollen Waggons mit u.a. einem Teak-Holz Salonwagen mit Baujahr 1906 sowie einen Orient-Express Speisewagen aus dem Jahr 1943 vor negativen Einwirkungen der Witterung und vor allem den in Etzwilen immer wieder zu verzeichnenden und nie aufgeklärten Vandalen-Akten zu schützen.
Mit dem Bau dieser Remise wäre es zudem möglich, permanent eine Dampflokomotive bei der Museumsbahn zu stationieren, was den Ausbau der Aktivitäten für die Öffentlichkeit enorm erleichtern würde. Allerdings ist die Stiftung nicht in der Lage, diese erneute Investition aus eigener Kraft zu stemmen. Sie hat bereits über eine Million (ohne die Investitionen in die historischen Fahrzeuge zu berücksichtigen) in den Erhalt und den Ausbau der Infrastruktur investiert, weitgehend finanziert durch die Initianten. Nun ist sie auf Unterstützung «am Standort» der Museumsbahn, sowohl seitens der öffentlichen Hand als auch privater Institutionen und Personen angewiesen. Nur so kann der letzte Schritt zum Vollausbau als Museumsbahn gemeistert werden. Die Stiftung rechnet für diese letzte Etappe mit Investitionen von rund 1.2 Mio. CHF.
Am vergangenen Sonntag wurde mit drei weiteren historischen Wagen, zwei Personenwagen sowie einem Fourgon-Wagen erneut mit grossem Publikumszuspruch ein Fahrtag durchgeführt. Einmal mehr war die Begeisterung von Jung und Alt für die Fahrten mit dem von einer Dampflokomotive gezogenen historischen Komposition spürbar. Auch die täglich möglichen Fahrten mit den Velo-Draisinen stießen dabei auf ein riesiges Interesse.
Die Museumsbahn hat sich erneut als attraktives Angebot im Rahmen der Tourismusaktivitäten der Region Stein am Rhein – Thurgau – Hegau bewiesen. Es ist erfreulich zu sehen, dass immer mehr im Tourismus aktive und dafür zuständige Institutionen, Organisationen und Behörden den hohen Stellenwert der Museumsbahn erkennen. Es gibt keine andere «echte» Dampfbahnstrecke in der Schweiz, also keine Streckenführung ohne elektrische Oberleitung welche das «historische» Gesamtbild natürlich schmälert und zudem ist die Museumsbahn von Stein am Rhein nach Singen die einzige grenzüberschreitende Museumsbahn in Zentraleuropa.
Die Stadt Singen startet Mitte Juli mit dem Wiedereinbau der Gleise im Bereich Südstadt und hofft, diese letzte Lücke für die durchgehende Fahrt Stein am Rhein über die historische Rheinbrücke aus dem Jahr 1874 und die Landesgrenze in den Bahnhof Singen bis im Herbst dieses Jahres zu schliessen. Damit kann die Museumsbahn direkt in die rasch wachsende Stadt am Hohentwiel fahren und ihr Einzugsgebiet massiv ausdehnen. Es würden dann auch Rundfahrten von Schaffhausen nach Singen und über die DB-Strecke zurück sowie über Singen auf die Sauschwänzle-Bahn realisierbar.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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