Tempo 30 - Schilder stehen schon im Rielasinger Ortskern
Anwohner wollen stärkere Bremse
Rielasingen-Worblingen. Recht schnell hat die Straßenverkehrsbehörde des Landratsamts nach dem Beschluss des Gemeinderats zum Lärmaktionsplan für Tatsachen gesorgt. Nur drei Wochen nach der Sitzung im Rathaus montierten nun am Freitag Arbeiter die Schilder, die im Rielasinger Ortskern zwischen beiden Kreisverkehren an Volksbank und Sparkasse, wie auch auf kurzen Strecken in der Gottmadinger, und Ramsener Straße Tempo 30 signalisieren, und das ganztags.
Bürgermeister Ralf Baumert zeigte sich zum Teil zufrieden. In ersten Fassungen des Lärmaktionsplans war noch ein Tempolimit von 40 im Plan gewesen, schnell habe sich jedoch herausgestellt, dass das gegenüber dem aktuellen Tempolimit nichts bringe. Allerdings sei von der Gemeinde schon wünschenswert, dass der Bereich des Tempolimits nicht auf den kleinen Bereich im Ortskern beschränkt sei, da die meisten Klagen über Lärmbelästigung durch die täglich rund 15.000 Fahrzeuge (davon rund 600 bis 700 LKW) eben aus der Ramsener Straße kämen. außerden entstünden gerade in der Ramsener- und Hauptstraße, gjeweils gerade außerhalb des Tempo 30- Bereichs aktuell 70 Wohnungen, was die Situation doch nochmals verändere.
Diesem Kritikpunkt schlossen sich beim Ortstermin anwesende Anwohner der Ramsener Straße sehr lebhaft an. Besonders Herbert Schätzle als Sprecher der Bürgerinitiative, die seit vielen Jahren eine Umfahrung des Ortskerns per Rosenegg-Tunnel fordert, klagte über die starke Belastung durch den Straßenlärm.
Stefan Basel als Leiter der Verkehrsbehörde machte allerdings deutlich, dass er nur das umsetzen könnte, was gegenwärtig Gesetz sei. Bei den Rechenmodellen des Lärmaktionsplans seien eben nur zwei Gebäude in der obereren Ramsener Straße gerade an den Grenzwert gekommen, und das sei zu wenig, um hier das Tempolimit anzuordnen. Es gebe freilich schon länger eine Europäische Initiative, die generell Tempo 30 in Städten und Gemeinden durchsetzen wolle. Da mache Deutschland aber nicht mit. Wenn man hier etwas verändern wolle, dann sollten sich die Bürger an den für sie zuständigen Bundestagsabgeordneten wenden, der politisch etwas bewegen müsse. Bürgermeister Baumert kündigte an, dass der Neujahrsempfang am 7. Januar eine Gelegenheit dazu sein könne, denn da sei ja Andreas Jung als Bundestagsabgeordneter und Festredner zu Gast.
Weiter wurde beim Ortstermin angekündigt, dass nach ein »paar Wochen« Schonfrist, die Einhaltung des Tempolimits in engem Rhythmus per Radarkontrolle überprüft werde. »Wir würden gerne noch viel mehr Radarkontrollen machen, haben dafür aber das Personal derzeit nicht, um die Bußgelder auch einzutreiben«, so Stefan Basel.
Ulrike Vogt von der Gemeindeverwaltung informierte zusätzlich darüber, dass der Lärmaktionsplan auch die Möglichkeit für Zuschüsse zum Beispiel für Lärmschutzfenster in den ausgewiesenen Gebieten gibt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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