Matinée der „Vocalgourmets“ in Arlen

A-cappella-Gesang auf höchstem Niveau

Arlen. Am vergangenen Sonntag bot das Ensemble „Vocalgourmets“ unter Leitung von Monika-Blaser-Eppler in St.Stephan, Arlen, ein äußerst vielfältiges und anspruchsvolles Programm dar.

Das Konzert wurde einfühlsam und fachkundig moderiert von der Tübinger Chorleiterin Katja Rambaum. Von der Renaissance über die Romantik bis zum Beginn unseres Jahrhunderts reichten die Kompositionen, meist Motetten, in denen sich die unterschiedlichsten Welten auftaten. Stellte schon der erste Abschnitt „Jubilate Deo“ mit dem amerikanischen Komponisten Steve Dobrogosz Gospelelemente gegen die deutlich von alten Meistern geprägte Kompositionsweise des Schweden Knut Nystedt, so erlebte man mit Aaron Copland und Ernst Pepping unter der Überschrift „Have mercy on us“ nochmals zwei Meister des 20. Jahrhunderts in je ganz eigener, ernster Art.

Nach diesem der Passionszeit verpflichteten Teil erklangen im anschließenden Abschnitt „ave maris stella“ selten gehörte, berührende Werke aus Renaissance und Romantik zum Thema Marienlob. Das Konzert wurde beschlossen mit Werken des 1978 geborenen Komponisten Ola Gjeilo. Sein 8-stimmiges Stück „unicornis captivatur“ stellte den spätmittelalterlichen Text aus dem Kloster Engelberg mit seinen geradezu verstörenden Bildern lebhaft und eingängig vor „Augen“.

Das Ensemble „Vokalgourmets“ wurde im letzten Jahr mit einem Kulturförderpreis des Kulturvereins Singen-Hegau ausgezeichnet. Ein ganzes Programm a cappella zu singen – unterbrochen nur durch die Einführungen der Moderatorin – allein das ist schon eine Herausforderung. Hier aber handelte es sich noch dazu um harmonisch und rhythmisch äußerst diffizile Sätze, die auf fast intime Weise souverän, intonationsrein, klangschön und zugleich ausdrucksstark musiziert wurden. Ein bewundernswertes Ensemble, a-cappella-Gesang auf höchstem Niveau.