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Größte Häufung im Alter von 60 Jahren
Depressionen in Corona-Zeiten weiter auf dem Vormarsch

Depression AOK | Foto: Symbolbild Depression/ AOK
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Konstanz. Die Corona-Krise zehrt an den Nerven. Sie schürt die Ängste und treibt die ohnehin seit Jahren steigende Zahl von Depressionen oder Angststörungen zusätzlich in die Höhe. Auch im Landkreis Konstanz, wie aktuelle Zahlen der AOK Hochrhein-Bodensee belegen.

2016 waren im Landkreis Konstanz 8.880 AOK-Versicherte wegen Depressionen oder Angstzuständen in ambulanter oder stationärer Behandlung gewesen. 2019 waren es schon 10.091 Betroffene und im Jahr 2020, dem Jahr, als der neue Virus sich weltweit verbreitete, wuchs die Zahl auf 10.191 Patienten an, so die Bilanz der Krankenkasse. Aufgrund des Lockdowns und der damals strengen Kontaktbeschränkungen wird hier aber noch mit "Nachwirkungen" gerechnet.

Aufgrund der erhobenen Zahlen leiden 13,5 Prozent der AOK-Versicherten im Landkreis Konstanz an einer psychischen Erkrankung, was ein leicht überdurschnittlicher Wert ist. Zum Vergleich: In der gesamten AOK Hochrhein-Bodensee waren es 2020 11,7 Prozent, landesweit 13,2 Prozent.

Angststörungen und Depressionen gehören bundesweit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Auffällig dabei: In allen Altersgruppen sind Frauen etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. In Zahlen ausgedrückt: „Im Laufe eines Jahres kommen etwa elf von 100 Frauen und fünf von 100 Männern, bei denen eine Depression diagnostiziert wurde, in ärztliche Behandlung“, sagt Hans-Peter Zipp, Arzt bei der AOK Baden-Württemberg. Ab dem Jugendalter steige die Zahl kontinuierlich an und erreiche mit etwa 60 Jahren ein Maximum. „In höherem Alter sind die Zahlen dann im Trend wieder rückläufig“, erklärt AOK-Mediziner Zipp.

Eine Depression äußert sich durch ein anhaltendes Gefühl von Traurigkeit. Typische Anzeichen seien Interessenverlust und Freudlosigkeit sowie Antriebsmangel und Ermüdbarkeit. Weitere Beschwerden sind verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit, übertriebene Zukunftsängste, Schlafstörungen und verminderter Appetit. Zu den körperlichen Anzeichen für eine Depression zählt der AOK-Experte zum Beispiel Magen-Darm-Probleme, Schmerzen, Schwindel oder Luftnot.

Eine Depression kann verschiedene Ursachen haben. Risikofaktoren sind erbliche Veranlagung oder ein Mangel oder Ungleichgewicht bestimmter Botenstoffe im Gehirn, die die Krankenkasse mitteilt. Auch anhaltender Stress, Einsamkeit oder Überforderung, belastende Erlebnisse oder mangelndes Selbstvertrauen zählen dazu. Auffällig dabei: Fast die Hälfte aller psychischen Erkrankungen beginnen während der Pubertät, in drei von vier Fällen liegt der Krankheitsbeginn noch vor dem 25. Lebensjahr.

In den letzten Jahrzehnten hat sich hinsichtlich der Therapie einiges getan und mehr als 80 Prozent der Erkrankten kann dauerhaft und erfolgreich geholfen werden, informiert die AOK.

Deswegen ist es für die AOK Hochrhein-Bodensee umso wichtiger, dass die Allgemeinbevölkerung für dieses Thema sensibilisiert und aufgeklärt wird: Denn eine Depression kann jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialem Status.

Autor:

Presseinfo aus Singen

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