Junior-Masters im Kunstrad – Das Finale
Zwei Teams haben das EM-Ticket gelöst
Orsingen-Nenzingen/Aach. Beim Junior-Masters-Finale am 15. April in Nufringen wurden nicht nur die Tickets für die Deutschen U19-Meisterschaften am 6. und 7. Mai in Tailfingen vergeben. Zudem ging es um die Teilnahme bei den Junioren-Europameisterschaften am 19. und 20. Mai 2023 in Wallisellen (Schweiz).
Bereits nach dem 2. Junior-Masters waren die EM-Tickets bis auf das 2er der Juniorinnen und dem 4er Kunstrad bereits vergeben. Eva und Lena Streit (Orsingen), sowie der 4er-Kunstrad des RMSV Aach mit Jone Burow, Lena Andorinha, Yannick Gaißer und Rebecca Grote lösten wie erwartet in der 5. EM-Qualifikation ihr EM-Ticket. "Ich kann heute, vorbehaltlich der Zustimmung der Kommission Hallenradsport, die Mannschaft für Wallisellen, das Deutsche EM-Team vorstellen", so Junioren-Nationaltrainer Marcel Jüngling (Dornheim) bei der persönlichen Vorstellung des kompletten Teams am Ende des Masters.
Um das DM-Ticket mussten sich die wenigsten an diesem Tag Sorgen machen, denn bis auf das 1er der Juniorinnen waren die Starterfelder kleiner als die Anzahl der zu vergebenden DM-Startplätze, sodass überwiegend ohne Druck gefahren werden konnte. Doch nach den Osterfeiertagen gab es erstaunlich viele Resultate innerhalb der EM-Ausscheidung, die das Streichresultat bedeutete, denn nur vier der sechs Qualifikationen zählten für die EM-Nominierung. Die beiden Radsportverbände Bund Deutscher Radfahrer und RKB Solidarität lobten die gewohnt perfekte Ausrichtung durch den RV Nufringen.
Glücklichste Sportlerin war sichtlich Tessa Schönherr (Rauen), obwohl sie auf Platz 21 mit 0,35 Punkten an der DM-Teilnahme eigentlich vorbeifuhr. Doch sie wird in Albstadt dabei sein, denn „Mia-Maria Muffler aus Orsingen als 20, wird international für Spanien, das Heimatland ihrer Mutter an den Start gehen, sodass sie nicht an der DM starten kann“, so BDR-Kunstrad-Koordinator Kurt-Jürgen Daum, der die freudige Nachricht den Trainerinnen überbrachte.
Bereits sehr früh hellwach mussten die 4er-Teams sein, denn bereits um 8.30 Uhr stand diese Disziplin im Fokus. In der Vorrunde schienen alle Mannschaften sehr nervös zu sein, denn alle leisteten sich Fehler. Am besten kam der RMSV Aach mit Jone Burow, Lena Andorinha, Yannick Gaißer, Rebecca Grote durch. Sie holten mit 179,71 Punkten das EM-Ticket.
„Die Vier waren für mich ungewohnt sehr nervös, denn es ging ja um die EM-Teilnahme, sodass die Ausführung nicht so wie zuletzt im Training war“, so Aachs Cheftrainerin Katja Gaißer. „Die unruhige und ruckartige Fahrweise kostete Punkte, aber sie haben gekämpft.“
Im Finale erfolgte eine deutliche Leistungssteigerung. Gewohnt ruhig spulten sie die 25 Übungen ab. Mit 194,97 Punkte stiegen sie zufrieden von ihrem Sportgerät. „Damit fahren wir mit einem guten Gefühl gestärkt zuerst zur DM und dann zur EM“, so die lobenden Worte der Trainerin. „Die vier haben es im Finale sehr gut gemacht.“ Dahinter war Worms in beiden Umläufen die Nummer zwei mit Wertungen von 159,28 und 156,45. Damit zeigten die Mädels aus der Nibelungenstadt erneut eine sehr gute Kür. Denkendorf als weiteres Quartett hatte diesen Leistungen nichts entgegenzusetzen: 128,06 beziehungsweise 139,25 bedeute schlussendlich Platz drei.
Bereits in der Vorrunde fuhren Eva und Lena Streit (Orsingen) im 2er der Juniorinnen trotz Absteiger beim Übergang vom Lenkersitzsteiger zum Steuerrohsteiger mit Schultersitz mit 109,32 das erhoffte EM-Ticket ein. „Da beide Töchter auf dem Boden standen, war der Abzug mit insgesamt 12 Punkten sehr groß“, so Mutter und Trainerin Angelika Streit. „Aber die direkten Konkurrentinnen um das EM-Ticket Horst-Osterhage (Lieme) verpasste mit 105,18 gleich die Finalteilnahme, somit war uns das EM-Ticket nicht mehr zu nehmen.“ Im Finale zeigten die Streit-Zwillinge dann, was in ihnen steckt und ließen den Konkurrentinnen mit einer Wertung von 124,64 Punkten keine Chance.
Dahinter folgten mit Bestleistung Lea Steger/Emily Brenner (Schleissheim): In der Vorrunde bedeutete 106,93 noch Platz 3, während im Finale 113,33 Punkte Platz 2 bedeutete.
Sofia Baier/Letizia Daudey (Lottstetten) fuhren 108,93 beziehungsweise mit 110,46 Wertungspunkten auf Platz 3.
Ihren ersten Auftritt an einem Masters-Finale hatten Lisa und Sara Knobelspies (Volkertshausen). Für die beiden lief es nicht so gut, „denn wir konnten aufgrund Schulaufenthalt in Frankreich davor kaum trainieren“, so die Beiden. Absteiger bei der Lenkerstanddrehung, sowie bei der Steuerrohr-Drehung ließen die Punkte auf 49,76 schwinden. Trotzdem strahlten sie: „Denn wir haben es erstmals zur Teilnahme an der DM geschafft.“
Im 1er-Kunstrad waren gleich zwei Sportlerinnen aus dem Bezirk Hegau-Bodensee am Start. Mia-Marie Muffler (Orsingen) war die erste. Sie zeigte eine anspruchsvolle Kür. Doch nach dem Steuerrohrsteiger rückwärts musste sie kurz vom Rad. Am Ende fehlte ihr noch die Zeit, um alle Übungen in die Wertung zu bekommen. 90,75 bedeute am Ende Rang 20. Da sie international für Spanien an den Start gehen wird, wird ihr nächster Start beim UCI-Weltcup am 29. April in Frankfurt-Höchst sein. Direkt dahinter folgte Sara Knobelspies (Volkertshausen). Sie fand nie ihren Rhythmus und belegte mit 77,81 Platz 26. Zum Masters-Sieg Nummer fünf und sechs fuhr Hannah Reichle (Bad Schussenried) und durfte mit 300 Punkten auch den Masters-Gesamt-Sieg feiern. Dahinter folgte Mina Heinritzi (Bruckmühl), Jette Koch (Nurfingen) und Hannah Schneider (Offenburg), die sich überraschend fürs Finale qualifizieren konnte.
Bei der U19-DM in knapp drei Wochen werden dann in Albstadt die Karten in allen Disziplinen wieder neu gemischt. Da heißt es dann für die DM-Teilnehmer aus dem Hegau-Bodenseegebiet: Bis dahin kräftig weiter zu trainieren.
Die EM-Mannschaft 2023 für Wallisellen / Schweiz
1er:
Linus Weber (Kirchdorf), Daniel Stark (Bernlohe), Hannah Reichle (Bad Schussenried), Mina Heinritzi (Bruckmühl – Ersatz: Simon Halter (Erlenbach)/Leonie Papok (Lottstetten)
2er:
Simon Riedinger/Jonas Mächtig ( Ilsfeld) sowie Eva und Lena Streit (Orsingen) – Ersatz: Adrian Bast/Maximilian Keller (Kirchdorf) / Anna-Lena Horst/Mira Osterhage (Lieme)
4er:
Jone Burow, Lena Andorinha, Rebekka Grote und Yannick Gaißer (Aach)
Ersatz:
Johanna Reis, Romy Wetzel, Mai Kippers, Lisa Jupp (Worms)
Junioren-Bundestrainer Marcel Jüngling (Dornheim) / Co-Trainerin Anja Seipp (Langenselbold)
Im Radball:
Luis Müller und Loris Ferrari (Gärtringen) / Simon Stephan/Leif-Dean Seifert (Bilshausen)
Junioren-Bundestrainer: Michael Lomuscio (Gärtringen) /Co-Trainer: Lars Wegmann (Köln)
Autor:Presseinfo aus Singen |
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