Herausforderungen in den Kommunen
Was regionale Bürgermeister anpacken wollen

Bürgermeister müssen sich heutzutage durch eine Stromschnelle von Bürokratie und Vorschriften manövrieren und dürfen dabei die Erwartungen und Bedürfnisse von Kommune und Bürger nicht aus dem Auge verlieren.  | Foto: stock.adobe/Stefan Körber
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  • Bürgermeister müssen sich heutzutage durch eine Stromschnelle von Bürokratie und Vorschriften manövrieren und dürfen dabei die Erwartungen und Bedürfnisse von Kommune und Bürger nicht aus dem Auge verlieren.
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Landkreis Konstanz. Was ist die drängendste Aufgabe im Ort? Diese Frage hat das WOCHENBLATT verschiedene Rathauschefs in der Region gestellt. Dabei stellte sich heraus, dass diese Frage scheinbar gar nicht so einfach zu beantworten ist.

Denn es ist angesichts der Vielzahl von bestehenden und neuen Aufgaben einer Kommune nicht immer einfach, den Überblick zu bewahren. Dementsprechend unterschiedlich und vielfältig sind die Antworten der Bürgermeister und Oberbürgermeister, die sie uns gegeben haben: Von eindeutigen Aussagen, die sich auf ein bestimmtes Projekt konzentrieren, bis hin zu umfangreicheren Ausführungen, die mehrere Bereiche anschneiden. Gemein ist ihnen, dass sie alle die Bedürfnisse der Gemeinde berühren.

Simon Gröger, Radolfzell:
"Priorität hat die medizinische Versorgung. Ich setze mich dafür ein, dass Radolfzell bei der Entscheidung über den Krankenhausneubau richtig berücksichtigt wird. Außerdem will ich den beiden im Krankenhaus verbliebenen Arztpraxen eine gute und langfristige Perspektive in Radolfzell bieten."

Simon Gröger, Radolfzell. | Foto: Thomas Niedermüller/Stadt
  • Simon Gröger, Radolfzell.
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Florian Zindeler, Hohenfels:
"Das nächste lokale Projekt, das auf unserer Tagesordnung steht, ist der Ausbau der Straße „Im Winkel“. Das ist eine Baumaßnahme, die mehrere hunderttausend Euro kostet. Es ist eine besondere Herausforderung, weil in einer 3,50 Meter breiten Straße bereits ein verdolter Ortsbach liegt, es liegt ein Kanal drin, Wasserleitung, Erdgas, Glasfaser, Straßenbeleuchtung. Man kann sich vorstellen, dass es nicht so einfach ist, alles zu sortieren und unterzubringen. Dann kommt noch Grundwasser dazu. Da wissen wir noch nicht genau, was auf uns zukommt."

Bürgermeister Florian Zindeler, Hohenfels. | Foto: Lechler/Archiv
  • Bürgermeister Florian Zindeler, Hohenfels.
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Holger Mayer, Hilzingen:
"Es gibt mittlerweile eine Fülle von Herausforderungen und Problemen, die von der kommunalen Familie zu bewältigen sind. Unterbringung von Geflüchteten, Umsetzung der Energiewende, Fachkräftemangel in Kitas, der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an den Grundschulen und eine schwierige Haushaltslage sind nur ein kleiner Auszug aus dem Portfolio der drängenden Probleme, die es abzuarbeiten gilt."

Holger Mayer, Hilzingen. | Foto: Gemeinde
  • Holger Mayer, Hilzingen.
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Michael Klinger, Gottmadingen:
"Bei den komplexen Herausforderungen ist es nicht wirklich angemessen zu denken, dass man sich vor Ort „nur um das eine drängendste Problem“ als Nächstes kümmern kann. Beispielhaft für die zahlreichen Aufgaben sei herausgegriffen: Wohnungsnot angehen – Bebauungsprozess des Quartiers 2020 alte Eichendorffschule voranbringen, Klimawandel konkrete begegnen – Entwicklung großflächiger Freiland PV Anlagen vorantreiben und schnelle Datenautobahnen – endlich im bürokratischen Förderdschungel zu konkreten Ausbauarbeiten für das Glasfasernetz kommen!"

Michael Klinger, Gottmadingen. | Foto: Lange/Archiv
  • Michael Klinger, Gottmadingen.
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Benjamin Mors, Steißlingen:
"Unsere Gesellschaft steht vor vielfältigen Herausforderungen, die es alle nahezu gleichzeitig zu bewältigen gilt. In Steißlingen möchten wir zeitnah Antworten im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Klimawandelanpassung liefern, genauso wie den großen Druck auf dem Wohnungsmarkt mit geeigneten Projekten lindern. Auch die Sanierung bestehender Infrastruktur rückt in nächster Zeit verstärkt in den Fokus."

Benjamin Mors, Steißlingen. | Foto: Rainer Menkhaus/Gemeinde
  • Benjamin Mors, Steißlingen.
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Christoph Stolz, Bodman-Ludwigshafen:
"Mein persönlicher Eindruck ist, dass Menschen zunehmend Vertrauen in die Demokratie und die demokratischen Prozesse und Institutionen verloren haben. Es ist mir ein großes Anliegen, meinerseits dazu beizutragen, dieses Vertrauen durch eine Politik von, für und mit den Menschen wieder zurückzugewinnen. In Bodman-Ludwigshafen wollen wir hierzu einen Prozess beginnen, in dem unsere Bürgerinnen und Bürger die langfristige Ausrichtung ihrer Gemeinde mitgestalten können."

Christoph Stolz, Bodman-Ludwigshafen. | Foto: Gemeinde
  • Christoph Stolz, Bodman-Ludwigshafen.
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Manfred Ossola, Aach:
"Die größte Herausforderung ist derzeit, die begonnenen Baumaßnahmen mit den enormen Preissteigerungen fertigzustellen und dies im Spagat mit der schwächelnden Wirtschaft und sinkenden Finanzmitteln zu finanzieren. Wir nehmen die immer neuen Aufgaben, die uns der Bund und das Land übertragen, an und versuchen mit dem vorhandenen Personal und verfügbaren Finanzmitteln diese - aber auch die Belange unserer Bevölkerung - zu befriedigen. Einen großen Dank spreche hier meinen Mitarbeitern aus, die motiviert und engagiert hervorragende Leistungen erbringen."

Manfred Ossola, Aach. | Foto: privat
  • Manfred Ossola, Aach.
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Andreas Schmid, Öhningen:
"Es fällt mir schwer, das „drängendste“ Problem zu priorisieren – es stehen die Fertigstellung des Stifts, Windkraft beziehungsweise erneuerbare Energien, Wasserversorgung und vieles mehr an. Die drängendste Aufgabe, Problem möchte ich es noch gar nicht nennen, ist das „Haus der Vereine“, das in unserer "Grünen Mitte" zusammen mit Architekten und Landschaftsplanern geschaffen werden soll, als ein Ort, der sowohl die Wünsche der Schule als auch der Vereine erfüllen kann."

Andreas Schmid, Öhningen. | Foto: Martina Bohner/Tinas Fotoservice
  • Andreas Schmid, Öhningen.
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Marcus Röwer, Volkertshausen:
"Die drängendsten Themen, denen ich mich widmen möchte, sind die Verbesserung der Kinderbetreuung und die Entwicklung des Ortskerns. Zwei drängende Themen, denen ich mich aber auch widmen muss, bleiben die Unterbringung von Flüchtlingen und Klimaschutzmaßnahmen."

Marcus Röwer, Volkertshausen. | Foto: Gemeinde/Archiv
  • Marcus Röwer, Volkertshausen.
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Redaktion aus Singen

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