Fußball Verbandsliga, FC Radolfzell
Mit Olli Sorg platzte die Bombe

Steffen Kautzmann (links) übergibt nach acht Jahren als Trainer beim FC Radolfzell an Olli Sorg.
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 | Foto: Ute Mucha
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Radolfzell. Eine "Bombe" hatte Oliver Preiser,Präsident des FC Radolfzell, im Vorfeld angekündigt und diese platzte am Samstagvormittag im Clubheim des Traditionsvereins auf der Mettnau: Oliver Sorg, Ex-Fußballprofi aus Engen, wird Spielertrainer desVerbandsligisten FC Radolfzell und tritt die Nachfolge vonSteffen Kautzmann an.
Dem spektakulären Wechsel gingen schlaflose Nächte von Sportvorstand Alexander Thumer voraus. Denn vor zwei Wochen kündigte Trainer Steffen Kautzmann an, dass er den Verein nach acht erfolgreichen Jahren verlassen werde. "So kurz vor Saisonende standen wir ohne Trainer da - ich war total daneben, denn der Trainermarkt ist um diese Zeit leer gefegt", beschreibt er das Dilemma. Doch wie so oft im Leben öffnete sich auch für Alexander Thumer und den FC Radolfzell überraschend ein neues Türchen zum Erfolg: Auf einen Anruf reagierte Olli Sorg interessiert, erbat sich zwei Tage Bedenkzeit und sagte schließlich zu, neuer Trainer des FCR zu werden. "Für mich passt das perfekt", erklärt der Ex-Profi, der im Juli vergangenen Jahres seine Karriere beendete und mit seiner Familie wieder heim in den Hegau zog. Dort ließ er sich erst einmal Zeit, um nach über zehn Jahren im Bundesliga-Zirkus mit Stationen beim SC Freiburg, bei Hannover 96 und zuletzt beim 1. FC Nürnberg ein bisschen Abstand davon zu gewinnen. "Aber jetzt hat es langsam wieder gekribbelt", gibt Sorg nach fast einjähriger Fußball-Abstinenz zu. Für ihn spielten bei der Entscheidung für die Mettnauer mehrere Faktoren eine Rolle: zum einen, dass die Mettnauer eine gute Nachwuchsarbeit leisten, dass sie seit Jahren eine Kooperation mit dem SC Freiburg pflegen, dem Verein, bei dem Sorgs Erfolgsgeschichte begann und dass "einfach die Chemie stimmt".
Gerade die Nachwuchsförderung liegt dem 31-Jährigen am Herzen. Auch während seiner aktiven Zeit hielt Sorg immer die Verbindung in seine Heimat und bietet mit seinem Bruder und Fußballkollegen seit Jahren sein Fußballcamp "Olli & Friends" für Kinder in Engen an, bei dem als besonderes Schmankerl auch aktive Spieler des SC Freiburg mit den Kids kicken.
Ab kommender Saison wird der erfahrene Abwehrspieler nun die Kickstiefel für das Team von der Mettnau schnüren und in "große Fußstapfen" treten. Aber: so Sorg schmunzelnd, "ich liebe Herausforderungen" und zollt seinem Vorgänger Respekt: "Großes Kompliment an Steffen Kautzmann - vor seiner Leistung ziehe ich den Hut".
Unterstützt wird der neue Radolfzeller Trainer von seinem langjährigen Kollegen Franco Caputo, der zuletzt beim FC Singen aktiv war. Auch der bisherige Co-Trainer Wolfgang Stolpa soll weiterhin seine Erfahrung für die Blau-Weißen einbringen, hoffen die FC-Vereinsverantwortlichen. Sie attestieren Steffen Kautzmann eine "überragende Arbeit in den letzten acht Jahren: "Das war eine fantastische Zeit", fasste Alexander Thumer zusammen.
Steffen Kautzmann gönnt sich nach acht Jahren als Co- und Cheftrainer auf der Mettnau nun erst einmal eine Auszeit. Seine Gründe sind zum einen privater Natur und zum anderen die Auswirkungen der Doppelbelastungen von Beruf und Fußball. Acht Jahre ohne Pause und die laufende Saison, die sehr intensiv war, haben Spuren bei ihm hinterlassen. "Die Power fehlt und wenn ich nicht hundert Prozent geben kann, dann lass ich es lieber bleiben", erklärt der Fußballlehrer. Augenzwinkernd fügt er aber hinzu: "Man sieht sich sicher wieder ....".

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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