Lustspiel der Theatergruppe Markelfingen
Wenn sich der Bürgermeister da nicht zu früh freut
Radolfzell-Markelfingen. Nach sieben Jahren ist es bei der Theatergruppe Markelfingen wieder so weit: Mit dem Lustspiel "Zu früh gefreut" von Bernd Gombold kann die Laienspielgruppe nach langer Zeit ihre Rückkehr auf die hiesigen Bühnen feiern.
Zur Handlung
Landwirt Emil Ziegler und sein Sohn Dieter betreiben vor den Toren der kleinen Gemeinde Schilfbach einen Bauernhof. Zur Familie gehört auch die schon etwas zerstreute und besonders schwerhörige Oma. Vater Emil fürchtet aus zweierlei Gründen um die Zukunft seines Hofes. Zum einen liegt das Anwesen mit all seinen Grundstücken im Naturschutzgebiet „Feuchtwiesen“ und kann deshalb nicht mehr rentabel bewirtschaftet werden. Zum anderen zeigt „Stammhalter“ Dieter sehr zum Verdruss seines Vaters keinerlei Interesse am weiblichen Geschlecht und damit an der Suche nach der künftigen Bäuerin. Sämtliche Werbungsversuche von Franziska, der aufdringlichen, aber gutmütigen Tochter des Nachbarbauern, lassen ihn vor einer Bindung eher zurückschrecken.
Ein völlig anderes Interesse am Ziegler-Hof zeigt jedoch der ehrgeizige Bürgermeister Siegmund Schlaule.
Sein Stellvertreter und Busenfreund Richard Raffer hat nämlich einen genialen Plan. Als selbsternannter Wünschelrutengänger und aufgrund eigener Grabungen ist Raffer überzeugt, dass direkt unter dem Naturschutzgebiet eine gewaltige Thermalwasserquelle sprudelt, die der Gemeinde als Thermal- und Kurstadt ungeahnte Einnahmequellen sichern könnte. Sein primäres Interesse liegt natürlich darin, als Bauunternehmer mit zahlreichen „fetten“ Bauaufträgen der Gemeinde rechnen zu können. Bürgermeister Schlaule ist von Raffers Plan hin und weg und beschließt: Der Ziegler-Hof samt Naturschutzgebiet muss für das ehrgeizige Projekt „Thermal-, Kur- und Bäderlandschaft“ weichen. Doch er hat sich zu früh gefreut und die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Und auch Mira Meislein, die engagierte Vorsitzende des örtlichen Naturschutzvereins, hat ein Wörtchen mitzureden.
Unter anderem der Brand der alten Markelfinger Halle sowie die Corona-Pandemie haben laut Margot Rützenbach von der Theatergruppe dazu geführt, dass die seit über 30 Jahren aktive Gruppe erst jetzt wieder ein Stück auf die Bühne bringen konnte, das ihr zufolge passenderweise auch noch von einem Bürgermeister geschrieben wurde. Seit Mitte September proben die insgesamt neun MitspielerInnen schon fleißig in der Markolfhalle, ehe das von der Thematik her aktuelle Mundartstück unter der Regie von Tim Schwenke dann am 30. November um 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) und am 1. Dezember um 16 Uhr (Einlass: 15 Uhr) an selbigem Ort aufgeführt wird. Für die Bewirtung sorgt an beiden Tagen der SV Markelfingen.
Karten für die beiden Aufführungen gibt es ab Samstag, 16. November, entweder im Tourismusbüro Radolfzell oder im Rathaus Markelfingen.
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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