Unterrichtsprojekt »Agile Softwareentwicklung« im Berufskolleg Wirtschaftsinformatik
Verzahnung von Schule und Wirtschaft am Berufsschulzentrum Radolfzell

Einführungsveranstaltung zur Agilen Software mit Schülern des Berufskollegs Wirtschaftsinformatik | Foto: Schulleiter Norbert Opferkuch und Stephan Strittmatter (von links, stehend) von der Firma Sybit/ Radolfzell bei der Einführungsveranstaltung zur Agilen Software mit Schülern des Berufskollegs Wirtschaftsinformatik (von links: Mario Keck, Tom Bodenmüller,
  • Einführungsveranstaltung zur Agilen Software mit Schülern des Berufskollegs Wirtschaftsinformatik
  • Foto: Schulleiter Norbert Opferkuch und Stephan Strittmatter (von links, stehend) von der Firma Sybit/ Radolfzell bei der Einführungsveranstaltung zur Agilen Software mit Schülern des Berufskollegs Wirtschaftsinformatik (von links: Mario Keck, Tom Bodenmüller,
  • hochgeladen von Redaktion

Radolfzell (swb). Bei der Planung von Großprojekten sollten heutzutage mögliche Änderungen im Prozessverlauf vorgesehen werden: Die Projektplanung berücksichtigt dynamische Einflüsse, womit Zeitverzögerungen in der Fertigstellung vermieden werden können, Erweiterungen sind möglich. So musste etwa die Briefsortiermaschine auf dem Londoner Flughafen Heathrow an neue Gegebenheiten angepasst werden: Die Terrorgefahr erforderte höhere Sicherheitsstandards, entsprechend sollte die Anlage verbessert werden. Weil viele neue Problemstellungen nicht eingeplant sind, verzögert sich die Fertigstellung des Berliner Flughafens immens.

Mit ähnlichen Problemen kämpft auch die traditionelle Softwareentwicklung: Man programmiert das Projekt nach im sog. »Lastenheft« festgelegten Zielen. Bei Veränderung der Projektbedingungen oder -ziele kommt es zu Schwierigkeiten. Hier bietet die »Agile Software« eine wesentlich schnellere Anpassung, sodass Verzögerungen vermeidbar werden. Um eine praxisnähere Ausbildung zu gewährleisten, öffnet sich das Berufsschulzentrum Radolfzell immer wieder nach außen: Schüler aus dem Berufskolleg Wirtschaftsinformatik wurden nun von Stephan Strittmatter, Mitarbeiter der Firma Sybit/Radolfzell, in die Technik dieser modernen Methode der Softwareentwicklung eingeführt. Zum Einstieg bekamen die Schülergruppen die Aufgabe, aus Legosteinen jeweils Flughafenteile zu bauen, die zu einem Gesamtprojekt zusammengefügt werden sollten. Kommunikation und flexibles Verhalten waren angesagt.

Während eines Schulhalbjahres werden zwei Projektgruppen mit drei bis vier Teilnehmern intensiv betreut. Die Gruppen haben sich auch schon für zwei Themen entschieden: Eine wird eine Stundenplan-App für Schüler entwickeln, mit der sie Eintragungen in einen digitalen Stundenplan vornehmen können. Die zweite Gruppe beschäftigt sich mit Spieleentwicklung; das Ergebnis soll auf Handys laufen. Die Komplexität von Projekten in der Praxis ist für die Schüler eine neue Lernerfahrung; es gibt auch keinen vorgegebenen festen Lernstoff. Man lernt Projektmanagement im eigenen Projekt. Stephan Strittmatter ist mit seiner Projektbegleitung am Berufsschulzentrum Radolfzell und am Technischen Gymnasium Konstanz (dort wird eine Klasse betreut) natürlich auch als Scout unterwegs: Man sucht »gute Kollegen und Kolleginnen«. Aus den anfangs 15 Mitarbeitern von Sybit sind mittlerweile über 100 geworden. Das Softwareunternehmen entwickelte Webauftritte unter anderem für das öffentlich rechtliche Fernsehen bei den Olympischen Spielen in Sotschi, den Mitteldeutschen Rundfunk, das Schweizer Radio und Fernsehern.

- Redaktion

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.