Stadtpfarrer Michael Hauser feierlich verabschiedet
»Vergelt’s Gott« Radolfzell
Radolfzell. Fast bis auf den letzten Platz besetzt war das Radolfzeller Münster beim feierlichen Hochamt am Sonntagmorgen. Grund dafür war nicht nur das Patrozinium des Münsters, das an Mariä Himmelfahrt gefeiert wird, sondern auch die Verabschiedung von Stadtpfarrer Michael Hauser. Obwohl die eigentliche Verabschiedung nach dem Gottesdienst im Friedrich-Werber-Haus stattfinden sollte, stellte Hauser schon in der Predigt den Bezug zum Patroziniumsfest des Münsters, zu Mariä Himmelfahrt her. Schließlich sei der Himmel das Ziel aller Christen. »Auf dieses Ziel werden wir weiter gemeinsam zugehen, auch wenn sich unsere Wege nun trennen«, betonte Hauser.
Der Saal des Friedrich-Werber-Hauses platzte nach dem Gottesdienst aus allen Nähten. Viele Gemeindemitglieder wollten es sich nicht nehmen lassen ihren langjährigen Seelsorger persönlich zu verabschieden. Christof Stadler, der Vorsitzende des Gemeinderats der Seelsorgeeinheit St. Radolt, bedankte sich bei Michael Hauser für die gemeinsame Etappe auf dem Pilgerweg des Lebens. Er erinnerte daran, wie viele Projekte der Geistliche in seinen elf Radolfzeller Jahren angestoßen hat. Darunter der Bau des Familienzentrums St. Anton oder die Sanierung verschiedener Kirchen in der Seelsorgeeinheit. Daneben gibt es aber auch Projekte, die die Gemeinde noch länger beschäftigen werden, wie beispielsweise die Renovierung des Münsters.
Auch im Bereich der karitativen Dienste und Kindergärten hinterlässt der 55-jährige Michael Hauser Fußspuren, die »groß, tief und von besonderer Klarheit sind«, wie Helmut Villinger, der Vorstand des Vereins Sozialstation Radolfzell-Höri e.V., betonte. »Das karitative Engagement von Herrn Pfarrer Hauser zu beschreiben wäre wohl ein abendfüllendes Programm«, so Villinger. Neben seinem Engagement für die Kindergärten und die Sozialstation war für Hauser auch das Missionshilfswerk Auxilium immer sehr wichtig, wie Markus Schnitzlein, der Geschäftsführer des Hilfswerks hervorhob.
Für die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung bedankte sich Oberbürgermeister Martin Staab. Hauser habe nicht nur die Seelsorgeeinheit geprägt, sondern auch die Stadt, betonte der Rathauschef.
Für Michael Hauser selbst stand bei seinen Abschiedsworten der Dank im Mittelpunkt. Der Dank für »elf wunderschöne Jahre in Radolfzell« und der Dank für die gute Zusammenarbeit mit den Haupt- und ehrenamtlichen Helfern in der Seelsorgeeinheit. »Es gab bei uns nie so eine »America first« Mentalität sondern immer ein herzliches Miteinander«, sagte er. Zudem betonte Hauser, dass an diesem Tag noch eine weitere Verabschiedung ansteht, denn Hannelore Dreher, Helga Kunzelmann und Hanny Bühler wurden nach 60-jährigem Dienst aus dem Münsterpfarramt verabschiedet. Dem Münsterbauverein bot Hauser zu guter Letzt mit einem verschmitzten Lächeln an, auch weiterhin für die Qualitätskontrolle des Münsterweins zur Verfügung zu stehen. Überhaupt möchte der Seelsorger auch in Zukunft mit Radolfzell verbunden bleiben. Am Hausherrenfest will er zumindest Montags, sofern es ihm möglich ist, zu Besuch an seine alte Wirkungsstätte kommen. »Ich lasse einen Teil meines Herzens hier bei euch in Radolfzell«, betonte Hauser zum Abschluss seiner Rede sichtlich bewegt.
Bis 31. August ist Pfarrer Michael Hauser offiziell noch der Leiter der Seelsorgeeinheit St. Radolt. Ab Allerheiligen wird er nach einer Kur und Exerzitien seinen Dienst als Leiter der Seelsorgeeinheit Batzenberg - Obere Möhlin im Dekanat Breisach-Neuenburg antreten. Hausers Nachfolger in Radolfzell wird Pfarrer Heinz Vogel, der seinen Dienst in der Seelsorgeeinheit St. Radolt im Januar 2019 antreten wird.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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