Neue Diskussion im Oktober angekündigt
Trägerschaft für "Radofine" soll neu diskutiert werden

Das Hebammengeleitete Gesundheits-Zentrum "radofine", das im ehemaligen Café des Scheffelhof untergebracht ist, steht noch immer vor vielen Zukunftsfragen. Im Oktober sollen für das Modellprojekt der Stadt Radolfzell neue Weichen gestellt werden. | Foto: of/ Archiv
  • Das Hebammengeleitete Gesundheits-Zentrum "radofine", das im ehemaligen Café des Scheffelhof untergebracht ist, steht noch immer vor vielen Zukunftsfragen. Im Oktober sollen für das Modellprojekt der Stadt Radolfzell neue Weichen gestellt werden.
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Radolfzell. Das Radolfzeller Geburtshaus Radofine braucht auch in diesem Jahr starke Zuschüsse von der Stadt Radolfzell, beziehungsweise dem Spitalfonds. Das Defizit der Einrichtung für das Wirtschaftsjahr 2024 wird mit 77.800 Euro angegeben, wie im Verwaltungs- und Finanzausschuss des Radolfzeller Gemeinderats aufgelistet wurde. Der Ausschuss beschloss denn auch, das Defizit über eine überplanmäßige Ausgabe auszugleichen. Im Jahr zuvor hatte das Zentrum "Radolfine" noch ein Defizit von 169.000 Euro erwirtschaftet. Der Kreistag hatte damals auf Andrang der Radolfzeller Bürgermeisterin Monika Laule auch eine Defizitbeteiligung von 75.000 Euro beschlossen, um die Einrichtung zu stützen.
Von Gemeinderat Siegfried Lehmann wurde beantragt, dass man im Oktober zu diesem Thema eine neue Diskussion führen müsse. Dafür gibt es für ihn mehrere Gründe. Zum einen hält Lehmann die Mietkosten der aktuell im ehemaligen Scheffelhof untergebrachten Einrichtung auf Dauer nicht für haltbar, sodass man nach einem Standort sehen müsse. Klar ist für ihn, dass der Landkreis die "Radofine" auf Dauer nicht bezuschussen werde, sondern nur auf die Kosten abziele, die für ihn durch das Land refinanzierbar seien.  Von Kämmerin Petra Ohmer wurde in der Sitzung darauf hingewiesen, dass diese Fragen auch schon im Stiftungsausschuss behandelt worden seien, sodass man im Oktober eben eine Diskussion zur Trägerschaft führen werde, um hier neue Weichen zu stellen.
Das könnte künftig in der Weise erfolgen, dass das Thema Geburtshaus vom Kursangebot der Radolfine getrennt wird. Ein solches hebammengeführtes Geburtshaus hatte die Gottmadinger Kreisrätin Kirsten Graf in die Konzeption des neu geplanten zentralen Klinikums des Gesundheitsverbunds des Landkreises eingebracht und auch die Zustimmung dafür erlangt, dass hier Planungen angestrengt werden, ein solches in den geplanten Medizincampus dieses Klinikums zu integrieren. Die Planung für ein solches Geburtshaus am neuen Klinikum müsse freilich erst einmal wie die des eines Medizincampus aktiviert werden, machte Monika Laule in der Sitzung deutlich. Das würde auch die Trennung der beiden Bereiche nach sich ziehen.
Die "Radofine" erfreut sich mit ihrem Kursangebot einer wachsenden Beliebtheit, wurde in der Sitzung durch die Leiterin der Radofine, Kathrin Burgbacher informiert. Währen man in 2023 noch 230 Vermittlungsanfragen verzeichnete, seien bereits im Mai diesen Jahres 203 gewesen, sodass man von einer deutlichen Steigerung ausgehe. Die Anfragen kämen auch aus dem ganzen Landkreis und nicht nur aus Radolfzell.
Das "Radofine" kann nur von den Einnahmen für die Vermietung ihrer Räume profitieren. Die Hebammenleistungen selbst könnten nicht verrechnet werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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