Bürgermeisterin Laule nannte verstärkte Sachschäden und Verschmutzungen als Gründe
Teggingerschule wird eingezäunt
Radolfzell. Niemand im Ausschuss für Bildung, Soziales und Sicherheit hatte die Absicht eine Mauer zu bauen - dennoch soll der Schulhof der Teggingerschule in Zukunft mit einem Zaun umgeben werden. Dafür sprach sich das Gremium mit großer Mehrheit in seiner jüngsten Sitzung aus. »Der Schulhof wird aufgrund der innerstädtischen Lage nicht nur von Schülern zu Schulzeiten genutzt«, erklärte Bürgermeisterin Monika Laule der Grund für die Maßnahme. In der jüngsten Vergangenheit es verstärkt zu starken Verschmutzungen, Sachschäden und Belästigungen gekommen. Der ordentliche Schulbetrieb, so Laule weiter, werde dadurch erheblich gestört. Obgleich Rektor Norbert Schaible betonte, dass es zu den Störungen vor allem nachts und am Wochenende verstärkt komme. »Dieses Problem haben zahlreiche innerstädtische Schulen«, sagte Laule. Beispielsweise haben die Singener Beethovenschule oder das Hegau-Gymnasium ihre Höfe bereits eingezäunt. Rund 80.000 Euro soll der neue Zaun kosten, dessen Höhe Laule auf 1,80 bis 2 Meter bezifferte.
Zwar ließ Bürgermeisterin Laule keine Zweifel aufkommen, dass an einer Umzäunung kein Weg vorbei führe, so gab sie dennoch zu bedenken, dass man durch das Vorhaben der Jugend wieder ein Stück Platz mehr in der Stadt wegnehme. »Aber es ist unumgänglich. Die Radolfzeller, die sich dort aufhalten, nehmen sich etwas, was sie nicht dürfen.«
Im Gremium herrschte ebenfalls gemischte Stimmung. »Seit das Kaufland dort gebaut wurde, ist ein dröger Platz ohne vernünftige Beleuchtung entstanden. Dennoch läuft der Zaun nicht unter dem Motto »Unsere Stadt soll schöner werden«, erklärte FGL-Fraktionssprecher Siegfried Lehmann. Dietmar Baumgartner, Fraktionsvorsitzender der FW hob hervor, dass öffentliches Eigentum bei vielen nichts mehr wert sei, und sprach sich für die Maßnahme aus. »Es ist schade, dass wir bei der Teggingerschule einen Zaun brauchen, aber die Sicherheit unserer Schüler geht vor«, ergänzte Martina Gleich von der CDU. Nina Breimaier (FGL) und gleichzeitig Vorsitzende des Präventionsrates gab erneut zu bedenken, dass man sich endlich damit beschäftigen müsse, wo man den Jugendlichen einen Platz zum Aufenthalt in der Stadt schaffen könne und verwies auf den sich schon lange im Gespräch befindenden autonomen Jugendraum, für den es noch immer kein passendes Gebäude gebe. Dafür sprach sich auch Eva-Maria Beller, Leiterin der Stadtjugendpflege, aus: »Erwachsene müssen verstehen, dass öffentliche Räume auch von Jugendlichen genutzt werden. Gleichzeitig müssen sich die Jugendlichen an Regeln halten.«
Matthias Güntert
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- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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