Strandbad offiziell eröffnet / Kosten belaufen sich auf 1,4 Millionen Euro
»Seegucker« wird zum Hingucker

Strandbad Iznang | Foto: Stießen zur Eröffnung des frisch sanierten Strandbades Iznang mit einem Gläschen Sekt an: Bürgermeister Peter Kessler, Architektin Irmhild Kalkowski sowie die neuen Pächter Sengül und Ismail Aktas.swb-Bild: gü
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Iznang. Eigentlich begann 2010 alles mit dem Wunsch nach neuen, warmen Duschen. Eigentlich. Denn aus den neuen Duschen wurde ein 1,4 Millionen Euro teures Projekt. »Zugegeben, es sind teure Duschen geworden«, räumte der Mooser Bürgermeister, Peter Kessler, bei der offiziellen Eröffnung des frisch sanierten Strandbades in Iznang am vergangenen Donnerstag ein. Doch der Beschluss für eine Sanierung samt Teilneubau sei der richtige gewesen, wie Kessler betonte.
Denn bereits erste Überlegungen für die Sanierung der Sanitäranlagen hätten gezeigt, dass man mit Kosten von 200.000 Euro rechnen müsse. Bedingt durch neue höhere Ansprüche - unter anderem im Bereich der Barrierefreiheit, aber auch dem Bau eines gesonderten WCs für das Badepersonal oder einem zusätzlichen Personalraum - wären weitere Kosten entstanden.
»Diese zusätzlichen räumlichen Anforderungen, das zeigte sich bei einer ersten Überplanung 2013, waren allein im Bestand und mit einem kleinen Anbau nicht zu verwirklichen«, sagte Kessler. Zudem haben die Planungen bewiesen, dass das Gebäude, das ursprünglich aus den 60er Jahren stammte und Anfang der 80er den heutigen Aufbau erhielt, statistisch ausgereizt sei und eigentlich keine Veränderungen mehr ertrug. »Parallel dazu kam der Wunsch nach neuen DLRG-Räumlichkeiten auf«, so Kessler weiter.
Nachdem die Zuschusssituation sich im vergangenen Jahr drastisch verändert hatte - denn die geplanten Förderungen aus den Töpfen der Fremdenverkehrsförderung sowie aus dem Rettungsdienstgesetz blieben aus - stand das Projekt kurzseitig auf der Kippe. Der Gemeinderat beschloss damals, trotz brenzliger Finanzsituation, das Vorhaben dennoch zu realisieren. Deshalb können sich die Badegäste in der bevorstehenden Badesaison auf ein frisch saniertes Strandbad freuen. Hingucker im wahrsten Sinne des Wortes ist die neue Außenterrasse der neuen Pächterfamilie Aktas, die den klangvollen, aber auch passenden Namen »Seegucker« erhielt. »Die Wünsche für einen Gastronomiebereich waren im Gemeinderat hoch. Es sollte mehr als nur ein Kiosk sein, um so die Gastronomieszene im Ort zu bereichern«, sagte Kessler. Der neue Gastrobereich erfülle diese Anforderungen, denn man habe nun einen Ort der Kommunikation für alle geschaffen. Obwohl das neue Strandbad unter den Besuchern für viel Applaus sorgte, ein Wermutstropfen blieb: Denn Petrus war nicht gänzlich auf der Seite der Iznanger. So hätte Bürgermeister Kessler gerne den ersten drei Freiwilligen, die sich in den See wagten, je eine Saisonkarte spendiert. Doch angesichts der frischen Temperaturen wollte sich keiner der rund 100 Gäste ins kühle Nass stürzen.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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