Gemeinderat spricht sich für Sanierung und Umbau aus
Scheuer-Odyssee vor Ende in Güttingen
Güttingen. Es glich einer schier endlosen Odyssee: Seit 2010 wartet Güttingen darauf, dass die Gemeindescheuer saniert werden kann. Nach der jüngsten Gemeinderatssitzung könnte nun endlich Bewegung in die Angelegenheit kommen. Mit großer Mehrheit stimmte das Gremium einer Entwurfsplanung zur Sanierung und Umbau des traditionsreichen Objektes im Radolfzeller Ortsteil zu. Fast hätte man nach diesem Beschluss die Steine hören können, die Ortsvorsteher Thomas Will vom Herzen fielen. Nach seinen Angaben wird der Umbau rund 1,3 Millione Euro kosten. »Wir haben dabei alles auf den Prüfstand gelegt, eine erneute Kostenreduzierung ist nicht mehr drinnen«, machte Will allerdings deutlich. Er bezeichnete die vorliegende Kostenberechnung als »hieb- und stichfest«. Zudem erhofft sich der Güttinger Ortsvorsteher Zuschüsse in Höhe von rund 250.000 Euro. Diese sollten im Optimalfall bis im Mai 2019 vorliegen, sodass mit dem Umbau 2020/21 begonnen werden könne. »Wir haben uns in den vergangenen Jahren klar auf die Sanierung der Scheuer fokussiert«, machte Will deutlich.
Dennoch zeigten sich nicht alle Gemeinderäte angesichts der hohen Investitionen begeistert. »Die Höhe der Kosten bereitet uns schon Magenweh, aber Güttingen hat sehr lange auf dieses Projekt gewartet«, sagte Dietmar Baumgartner, Fraktionssprecher der Freien Wähler. Siegfried Lehmann, Fraktionssprecher der FGL, sprach sich zwar ebenfalls dafür aus, dass man »es nun einfach einmal probieren sollte«, schlug aber zeitgleich eine Kostendeckelung von 1,5 Millionen Euro vor. Seinem Antrag folgte das Gremium schlussendlich auch. SPD-Fraktionssprecher Norbert Lumbe hatte indes ein ganz anderes Anliegen: Aufgrund der Verdienste für die Ortsteile des verstorbenen Manfred Debatins – der sich auch immer sehr stark für die Sanierung der Gemeindescheuer einsetzte – schlug er vor, die dort entstehende Narrenstüble dem Verstorbenen zu widmen.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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