Erlebnissamstag: »Ente ahoi« hieß es zum allerletzten Mal

Quietsch-gelb und quietsch-vergnügt

Radolfzell. Das Rennfieber entlang dem etwa 350 Meter langen Wasserparcours durch die Radolfzeller Altstadt stieg unübersehbar an. Rund 1.500 ursprünglich quietsch-gelbe Plastikenten schwammen in fünf Läufen um die Wertungsplätze für das Finale. Die heißen Entenrennen im kühlen Nass ließen die ganze Familie mitfiebern: »Auf welchem Platz landet welche Ente?«, war die große Frage beim Erlebnissamstag.

»Immer, wenn es am schönsten ist, soll man aufhören«, meinte Barbara Burchardt vom Veranstalter Aktionsgemeinschaft Radolfzell e.V. und Leiterin des Arbeitskreises Erlebnissamstag. Seit zehn Jahren dreht sich an einem Samstag alles um die kleinen gelben Sympathieträger. So war das diesjährige Entenrennen das Finale für die Veranstaltung unter dem Motto »Ente ahoi«. Im nächsten Jahr soll der Erlebnissamstag wieder zu einem Besuchermagneten werden, jedoch mit neuem Motto und neuem Konzept. »Ente ahoi « hatte über die Jahre eine große Fangemeinde gewonnen und war bei Einheimischen und Touristen beliebt.

Ab dem Vormittag dominierte die Ente das gesamte Altstadtbild. An zehn Stationen konnten die Kleineren und alle ewig jung Gebliebenen ihre Geschicklichkeit bei Spielen oder auf dem Enten-Bobby-Car testen. Die offiziell zugelassenen Rennenten zum Preis von vier Euro konnten an zwei Ständen bemalt werden. Teils würden sehr phantasie- und kunstvoll bemalte oder üppig verzierte Unikat-Enten bei der »Rennleitung« abgegeben, sagt Erlebnistag-Organisatorin Beate Grünwald. Mit dem nummerierten Teilnahmescheinen konnten die Besitzer ihre mehr oder weniger siegreiche Ente am Ziel abholen und als bleibende Erinnerung mit nach Hause nehmen.

Ein Anziehungspunkt des umfangreichen Rahmenprogramms war die Ente schlechthin. Nicht ihr buntes Feder-, sondern ihr unorthodoxes Blechkleid verzaubert seit Jahrzehnten die Enthusiasten. Für viele ist es ein Stück Jugend: der Citroen 2 CV, die fahrende Ente. Ein spannender Tag rund um die Ente, der für die 20 Erstplatzierten im Finale des Entenrennens mit wertvollen Preisen gekrönt wurde, die mehrheitlich von örtlichen und regionalen Gewerbetreibenden gestiftet wurden. Der erste Preis kam von einem Hotelier aus dem Montafon: eine Übernachtung für zwei Personen mit Halbpension und Massage-Anwendung.

Glücklicher Gewinner ist eine Urlauberfamilie aus Bingen, die sich seit seit Jahren für das Entenrennen begeistert. Neben dem Hauptpreis gewannen eine ihrer weiteren Enten einen Frühstücksgutschein im Hotel K99. Für Entenrennen-Moderator Michael Fleiner blieb nach der Preisverleihung die Versteigerung der neun überdimensionalen, goldenen Promi-Enten. Signiert von Musikern wie Matthias Reim oder Dieter Thomas Kuhn der Schriftstellerin Gaby Hauptmann, der Olympiasiegerin Annalena Forster oder den Spielern des FC Freiburg erzielen sie beachtliche Erlöse für den guten Zweck. Bei dem, nach dem Rennfieber aufkommenden Versteigerungsfieber schoss die Goldente des FC Freiburg mit 101 Euro den Vogel ab.

Ein Teil des Gesamterlöses des zehnten Erlebnissamstags geht an das Frauen- und Kinderschutzhaus Radolfzell und an die Kinderwohnung Radolfzell. Für die Aktionsgemeinschaft Radolfzell e.V. seien es erfolgreiche, attraktive Events gewesen, die zur samstäglichen Belebung der Innenstadt beitrugen, meinte Barbara Buchardt. Der Dank der Aktionsgemeinschaft gelte der Feuerwehr Radolfzell, die über zehn Jahre die Entenrennbahn aufbaute und für ausreichend Wasser unter den Entenbäuchen sorgte.

Hayo Eckert

Nicht abgeholte Entenrennen-Preise können gegen Vorlage des Beleges bei der Sparkasse Hegau-Bodensee am Infoschalter mit Eingang am Marktplatz abgeholt werden. Die Glücksnummern sind 7679, 6922, 7306 und 7291.

- Simone Weiß