Oberbürgermeister Dr. Jörg Schmidt legt sein Amt nieder
Paukenschlag im Radolfzeller Rathaus

Foto: Der Neujahrsempfang 2013 im Milchwerk wird der letzte von Oberbürgermeister Dr. Jörg Schmidt gewesen sein. Radolfzells Stadtoberhaupt legt Ende Juli sein Amt nieder. swb-Bild: gü
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Radolfzell (gü). Diese Nachricht hat im Rathaus eingeschlagen wie eine Bombe: Wie Oberbürgermeister Dr. Jörg Schmidt am Dienstag gegenüber dem WOCHENBLATT erklärte, wird er sein Amt zum 31. Juli niederlegen. Nach 12,5 Jahren an der Spitze der Verwaltung zieht es ihn ins Landesministerium nach Stuttgart. Dort wird der 52-Jährige die Stelle des Ministerialdirektors und Amtschefs im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg antreten. Bereits zum 1. August wird er seine Arbeit in Stuttgart aufnehmen. »Das war keine leichte Entscheidung für mich. Ich bin sehr gerne Oberbürgermeister in Radolfzell gewesen. Doch wenn das Land ruft, ist es für mich eine Verpflichtung hinzuhören«, erklärte OB Schmidt. Der scheidende Verwaltungschef bezeichnete seine Amtsperioden als »wunderbare Jahre«, in denen man viel erreicht habe. »Ich werde mit Stolz auf meine Zeit in Radolfzell zurückblicken«, so Schmidt weiter. Er war im September 2000 zum Oberbürgermeister von Radolfzell gewählt und 2008 bestätigt worden.
Um die Radolfzeller Zukunft ist Schmidt allerdings nicht bange. Er hinterlasse eine »funktionierende Verwaltung« und einen »starken Gemeinderat«. Bis die Nachfolge Schmidts geklärt ist, wird Bürgermeisterin Monika Laule die Geschicke im Radolfzeller Rathaus leiten. »Die Stadt ist sprechfähig. Bürgermeisterin Monika Laule wird in alle Bereiche nachrücken, die mein Abgang hinterlassen wird«, sagt Schmidt. Allerdings ist diese Übergangszeit begrenzt. Innerhalb von drei Monaten (Ende Oktober) muss die Schmidt-Nachfolge geklärt sein.
Die Gründe, die das 52-Jährige Stadtoberhaupt zu einem Wechsel ins Ministerium nach Stuttgart bewogen haben, lagen für Schmidt auf der Hand. Wenngleich er betont, das ihm seine Amtsniederlegung nicht leicht gefallen sei. »Die Aufgabe als Schnittstelle zwischen der Verwaltung und der Politik im Ministerium haben mich gereizt«, verrät Schmidt. Die Kontakte zu Minister Andreas Stoch, den Schmidt bereits aus seiner Zeit in Pforzheim kannte, seien zwar seit längerem vorhanden gewesen. »Die Entscheidung fiel aber sehr kurzfristig«, betont Radolfzells »Noch-Stadtoberhaupt«.
Der Umzug nach Stuttgart hat für ihn zudem einen weiteren positiven Nebeneffekt: Schmidts Frau Angela lebt in Stuttgart, sie arbeitet im Regierungspräsidium. »Wir werden unseren Lebensmittelpunkt in Radolfzell behalten, schließlich liegt mir die Stadt sehr am Herzen, doch ich freue mich auch auf die gemeinsame Zeit mit meiner Frau«, so Schmidt weiter. Er selbst sehe seinen Abschied nur als Trennung vom Amt, nicht von der Stadt.

»Die Berufung von Dr. Jörg Schmidt ist gleichzeitig ein Gewinn für die Bildungspolitik im Land, aber auch ein Verlust für die SPD im Kreis Konstanz,« meldete sich der SPD-Kreisvorsitzende, der baden-württembergische Bundesrats- und Europaminister Peter Friedrichm ach Bekanntgabe des Abschies per Pressemitteilung zu Wort. Schmidt habe als Oberbürgermeister Hervorragendes geleistet und die Stadt in zwölf Jahren voran gebracht. Seine Ernennung sei auch eine Bestätigung für die ausgezeichnete Arbeit, die Schmidt in Radolfzell geleistet hat. »Als Kreisvorsitzender der SPD bedauere ich sein baldiges Ausscheiden aus
dem Amt, als Mitglied der Landesregierung freue ich mich für meine Kabinettskollegen Andreas Stoch, der einen hochqualifizierten Amts-Chef gewonnen hat«, so Friedrich weiter.

Wer allerdings die Nachfolge des scheidenden OBs antreten wird, bleibt abzuwarten. Eine erste Kandidatin könnte Bürgermeisterin Laule sein. Auf Nachfrage, ob sie sich die Nachfolge als Oberbürgermeisterin zutrauen würde, antwortete Laule: »Der Abgang von Oberbürgermeister Dr. Jörg Schmidt ist schade, vor allem da es in naher Zukunft noch viele gemeinsame Projekte umzusetzen galt. Im muss mich jetzt erst einmal auf meine Vertretung konzentrieren.«

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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