Zeitgleich soll Nutzung des Stadtbusses günstiger werden
Parken in Radolfzell soll teurer werden
Radolfzell. Der Gemeinderat will den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr weiter forcieren und hat deshalb einer neuen Parkgebührenverordnung mit großer Mehrheit zugestimmt. Vor allem Nutzer des Stadtbusses werden dies gerne zur Kenntnis nehmen, denn die Fahrt wird mit Kosten von einem Euro für einen Erwachsenen, sowie 70 Cent für das erste, beziehungsweise 50 Cent ab dem zweiten Kind, deutlich günstiger. Um dennoch die Wirtschaftlichkeit des Stadtbusses, der aktuell ein Defizit von rund 600.000 Euro aufweist, zu garantieren, soll eine einheitliche Parkraumbewirtschaftung geschaffen werden. Dies bedeutet für Autofahrer: Eine Stunde Parken soll künftig einen Euro kosten. Der Tagestarif soll bei acht Euro liegen. Kostenlose Kurzzeitparkplätze (maximal 15 Minuten) sind etwa am Bahnhof oder bei der Post geplant. Zudem sollen der Messeplatz und die Schiesserstraße in Zukunft nicht mehr zum kostenfreien Parkieren genutzt werden können. »Durch den Wegfall der Parkplätze auf dem ehemaligen Aldi-Areal hat es eine enorme Verschiebung auf den Messeplatz gegeben«, sagte Thomas Nöken, Fachbereichsleiter Bauen. Durch die Fertigstellung des benachbarten Aquaturms seien weitere 25 Stellplätze weggefallen, die von den Hotelgästen genutzt werden. »Die Parkplatzsituation in Radolfzell ist prekär«, erklärte Andreas Reinhardt, Geschäftsführer der SWR. Durch die Neuregelung würde eine Tarifklarheit geschaffen. »Wir hoffen durch dieses Mobilitätskonzept auf ein Umdenken bei den Bürgern. Deswegen sind die großen Schritte in beide Richtungen angemessen«, sagte OB Martin Staab. Helmut Villinger (CDU) sieht zwar den guten Grundgedanken hinter den Preisanpassungen, kritisierte aber, dass es kein ganzheitliches Parkkonzept für die Stadt gebe: »Wir haben nach wie vor zu wenig Parkplätze. Um dies zu beheben, müssen wir wissen, wo Parkplätze nötig und sinnvoll sind.« Richard Atkinson (FDP) sind die Schritte hingegen zu klein. Er forderte, die Parkgebühren auf zwei Euro pro Stunde zu erhöhen und dafür den Stadtbus kostenfrei anzubieten: »Nur dann schaffen wir es, die Bürger in den Stadtbus zu bekommen«, so Atkinson. Ein entsprechender Antrag fand keine Mehrheit. Siegfried Lehmann (FGL) machte zudem deutlich, dass der Messeplatz bei einer Kostenpflichtigkeit »kein Acker bleiben dürfe«.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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