Zweiter Wahlgang am 2. Dezember notwendig / Zwei neue Bewerber im Rennen
Noch kein neuer Bürgermeister für Moos
Moos. Die Bürgermeisterwahl in Moos geht in die zweite Runde: Im ersten Wahlgang am vergangenen Sonntag konnte keiner der Bewerber die erforderliche absolute Mehrheit erzielen. »Stimmsieger« im ersten Wahlgang wurde Patrick Krauss. Er konnte 29,02 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinigen. Damit haben 527 Mooser für ihn gestimmt. Platz zwei belegte Bettina Popanda. Für sie stimmten 379 Wähler. Das entspricht 20,87 Prozent. Jens Gerber erhielt 19,93 Prozent (362 Stimmen). Moritz Görgner kam auf 6,39 Prozent (116 Stimmen); Tom Krug auf 3,03 Prozent (55 Stimmen). Zudem wurden insgesamt 18 Stimmen an verschiedene einzelne Personen vergeben. Über die Wahlbeteiligung von 68,63 Prozent zeigte sich der noch amtierende Bürgermeister Peter Kessler sehr erfreut. Insgesamt haben 1.833 Mooser Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen abgegeben. Kessler richtete seinen Dank an die angetretenen Kandidaten und sprach von einem fairen und ruhigen Wahlkampf.
Damit traf der amtierende Mooser Rathauschef den Nagel nicht ganz auf den Kopf. Denn kurz vor dem Wahlsonntag kam noch einmal mächtig Bewegung in den Kandidatenkreis. Am Freitag vor der Wahl ist die Bewerberanzahl um Martina Stoffel angewachsen. Auf ungewöhnliche Art hatte die derzeitige Hauptamtsleiterin im Mooser Rathaus ihre Bereitschaft mit einem Flyer an alle Mooser Haushalte erklärt, die Nachfolge von Peter Kessler anzutreten. Sie rief die Mooser dazu auf, ihren Namen unter die fünf bisherigen Kandidaten zu setzen, dadurch kam Stoffel auf 10,41 Prozent der Stimmen.
Auch Frank Riester, aktueller Gemeinderat, hatte kurz nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse seinen Hut in den Wahlkampfring geworfen. Da er allerdings bereits am Samstag per Mail bekannt gab, dass er im Falle eines zweiten Wahlganges kandidieren werde, hatten bereits am Sonntag 9,25 Prozent der Wahlberechtigten für Riester gestimmt.
Patrick Krauss, der als »Stimmsieger« aus dem ersten Wahlgang hervor geht, erklärte im Gespräch mit dem WOCHENBLATT, dass es jetzt noch einmal gelte die kommenden zwei Wochen Vollgas zu geben. Er sei überwältigt solch viele Stimmen erhalten zu haben. Kritische Worte fand er indes für die Spontanbewerbungen von Stoffel und Riester. »Ich hätte mir gewünscht, dass alle Bewerber von der gleichen Startposition gestartet wären«, so Krauss.
Auch Bettina Popanda zeigte sich nicht gänzlich erfreut von den neuen Gegenkandidaten. »Die feine Etikette war dies nicht«, sagte sie gegenüber dem WOCHENBLATT. Sie betonte, dass der zweite Platz noch nichts zu sagen habe. »Mein Herz hängt an diesem Ziel und ich möchte weiterhin neue Bürgermeisterin von Moos werden«, sagt Popanda.
Jens Gerber zeigte sich vom Ergebnis sichtlich enttäuscht. Er habe sich vorgenommen, mehr Wähler von seinen Prinzipien überzeugen zu können. Das Ergebnis vom Sonntag sei dennoch eine gute Ausgangslage, um in den nächsten Wochen alle Kräfte zu mobilisieren. »Ich bin lange nicht am Ende meiner Kraft«, sagte er. Er wolle weiterhin einen ehrlichen und anständigen Wahlkampf führen.
Moritz Görgner betonte, dass der Wahlabend keine Verlierer hervorgebracht habe. Dennoch sah er von einer weiteren Kandidatur ab und erklärte, dass er nicht mehr zum zweiten Wahlgang antreten werde. Er wolle sich nach dem Ergebnis vom Sonntag »mit Stolz zurückziehen«.
Auch für Tom Krug ist der Wahlkampf indes beendet. Er kündigte an, für einen zweiten Wahlgang nicht mehr zur Verfügung zu stehen. »Die beiden Blitzkandidaturen aus dem Mooser Verwaltungsapparat waren nicht zu erwarten«, sagte er. Zudem sprach Krug eine »wohlüberlegte Wahlempfehlung für Jens Gerber aus«.
Bis auf Krug und Görgner haben alle Kandidaten - Krauss, Popanda und Gerber - ihre Bereitschaft erklärt, in einem zweiten Wahlgang anzutreten.
Für Stoffel und Riester hingegen beginnt der Wahlkampf nach ihrer kurzfristigen Kandidatur erst. Feststeht allerdings, dass die Mooser Wähler in zwei Wochen nochmals den Gang an die Wahlurne antreten werden. Dann findet der zweite Wahlgang am Sonntag, 2. Dezember, statt.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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