Ortsvorsteher Diehl stellt neue Pläne beim Dorffest vor
Neuer Dorfplatz im Blick

Dorffest Böhringen  | Foto: Böhringens Ortsvorsteher Bernhard Diehl (mitte) erläutert die Pläne zur Ortskern-Neugestaltung vor der denkmalgeschützten Scheune. swb-Bild: eck
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Böhringen. Die Neugestaltung des Böhringer Dorfplatzes ist beschlossene Sache. Noch offen ist das raumplanerische Konzept für die Innenentwicklung im Dorfkern. Verschiedene Varianten der Sanierung und Umgestaltung erläuterte Ortsvorsteher Bernhard Diehl vor Ort der interessierten Bevölkerung im Rahmen des Dorffestes des Musikvereins Böhringen.
Sicher sei, dass die drei Häuser und Scheunen an der Fritz-Kerner-Straße und das alte Schlachthaus abgebrochen werden. Fest steht, dass das denkmalgeschützte Milchhäuschen erhalten bleibt. Offen ist, was mit der maroden, aber unter Denkmalschutz stehenden Scheune, auf der anderen Seite der Fritz-Kerner-Straße, passieren soll: Abriss oder Sanierung. Erteile das Amt für Denkmalschutz die Genehmigung zum Abbruch der Scheune, würde an der Stelle das neue Gemeindehaus errichtet. Müsste die Scheune erhalten bleiben, werde sie saniert und zum neuen Gemeindehaus umgebaut, so Ortsvorsteher Diehl. Dies sei allerdings mit wesentlich höheren Baukosten verbunden, als der Neubau. Beide Varianten müssten die Barrierefreiheit durch Rampe und Aufzug sicherstellen. Unter dem Dorfplatz ist eine Tiefgarage mit knapp 40 Stellplätzen vorgesehen. Eine kontroverse Diskussion unter Anwesenden löste der Umzug des Narrenbrunnens vom heutigen Standort beim Rathaus auf den künftig neugestalteten Dorfplatz aus. Das alte Rathaus von 1814 soll nach der Dorfkern-Sanierung vermietet oder verkauft werden. Bedingung im Falle der Veräußerung sei der Erhalt des geschützten Gebäudes. Die darum herum liegenden Grünflächen stünden als Bauparzellen zum Verkauf. Inwieweit dies den Spielplatz nahe des Rathauses tangiert, sei nicht abschließend geklärt, meint Diehl. Der Erlös aus dem Verkauf der Bauflächen diene der Gegenfinanzierung für die Neugestaltung des Dorfkerns. Gleiches gilt für die Flächen an der Fritz-Kerner-Straße. Die künftige Nutzung im Zuge der Entwicklung des Dorfkerns bewegt sich gegenwärtig auf dem Stand von Ideen und Möglichkeiten. Eine Variante ist der Bauflächenverkauf an einen Investor. Im Raum steht auch die Errichtung von Wohnmodulen als Anschlussunterkunft für Flüchtlinge, die die Stadt Radolfzell händeringend benötigt. Diese potentielle Nutzung löste ein Veto aus den Reihen der Zuhörer aus: es könne negative Auswirkungen auf den Fremdenverkehr mit sich bringen. Als weitere Sanierungsmaßnahme soll der Bachlauf frei gelegt werden und entlang der Hindenburgstraße eine parkähnliche Grünanlage entstehen. Die Baukosten für die Dorfkern-Entwicklung werden insgesamt auf rund acht Millionen Euro geschätzt. Sollte die denkmalgeschützte Scheune erhalten bleiben, stiegen die Kosten deutlich an. Die Landesförderung für das Dorfkern-Sanierungsprojekt könne bis zu 50 Prozent der Investitionssumme betragen. Im Herbst stelle die Gemeinde den Antrag beim Regierungspräsidium (RP) um in 2020 als Sanierungsgebiet aufgenommen zu werden, sagt Diehl. Verfahrenstechnisch bestünden seitens des RP Abhängigkeiten zum Baustart des Projekts Seetor-Querung. Hierfür seien bereits fünf Millionen Euro vom Land an die Stadt geflossen.

- Matthias Güntert

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Redaktion aus Singen

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