Ausstellung »Patchwork Heimat« in Radolfzell ist seit dem Wochenende besuchbar
Neue Perspektive auf die Heimat

Foto: Im kleinsten Kreis wurde die Ausstellung Patchwork Heimat eröffnet. V.l.n.r.: Dr. Maria Lidola, Teresa Renn, Christine Braun, Oberbürgermeister Martin Staab, TSR-Geschäftsführerin Nina Hanstein und Landrat Zeno Danner. swb-Bild: Stadt Radolfzell
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Radolfzell. Eigentlich wäre sie schon vor einigen Wochen eröffnet worden, doch dann kam die Verschärfung der Corona-Maßnahmen dazwischen: Die Ausstellung »Patchwork Heimat« stellt eines der Highlights im Programm der Baden-Württembergischen Heimattage in Radolfzell dar. Seit dem Wochenende kann die Ausstellung nun endlich auch besucht werden.

Heimat ist im Laufe der Geschichte und im Zuge der Globalisierung zu einem vielschichtigen Begriff geworden. Ein Grund für Radolfzell, sich in Kooperation mit der Universität Konstanz kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ausgehend von der Frage, wie Heimat gemacht wird, haben Studierende der Fachgruppe Soziologie und Ethnologie im Rahmen der Schlüsselqualifikationen unter der Leitung von Dr. Maria Lidola und Teresa Renn die Stadt besucht, um sich den Ansichten, Gefühlen und Geschichten der Radolfzeller*innen anzunähern.

Was ist es, das die Menschen unter Heimat verstehen? Wie und wo leben sie Heimat in ihrem Alltag? Wie unterschiedlich wird Heimat erfahren, etwa von Kindern, Jugendlichen und Rentner*innen, von Kleinfamilien und Studierenden, Wohnungslosen, Vereinsmitgliedern und Migrant*innen? Welche Gefühle, Gerüche und Geräusche verbinden sie mit Heimat? Wie durchdringen Heimat und Beheimatung einzelne Lebensgeschichten von Zu- und Weggezogenen und von Gebliebenen? In welchen kleinen Alltagsgeschichten und -routinen steckt das Gefühl der Zugehörigkeit? Im Projektseminar haben die Studierenden die Stadt besucht und die Menschen befragt, um sich den Ansichten, Gefühlen und Geschichten der Radolfzeller*innen anzunähern. Die völlig unterschiedlichen Sichtweisen auf Heimat und Beheimatung werden in Fotos, Videos und Audio-Podcasts präsentiert und durch interaktive Installationen begleitet. Die Besucher*innen können über ein Patchwork an musikalischen, humorvollen, kritischen und überraschenden Beiträgen in das Thema eintauchen. So lässt die Ausstellung viele Momente voller Emotionalität erwarten, die ein Stück weit Verbundenheit für die Einwohner*innen, aber auch Identifikation bei den Besucher*innen aus ganz Baden-Württemberg schaffen können, die sich in der Ausstellung sicher wiederfinden und Parallelen erfahren. Radolfzell wünscht sich, dass das Projekt zu einer Diskussion über ein gutes Zusammenleben beiträgt und auch die Toleranz für andere Lebensformen stärkt.

Die Ausstellung »Patchwork Heimat« ist mittwochs bis sonntags von 14 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet. Ein Termin zum Besuch der Ausstellung muss online über www.heimattage-radolfzell.de via »Click & Meet« oder telefonisch zu den Öffnungszeiten unter 07732/9423535 gebucht werden. Jede Person benötigt zum Besuch der Ausstellung einen COVID-19-Schnelltest- bzw. Impf- oder Genesenennachweis. Aufgrund des Infektionsgeschehens kann es immer wieder zu Anpassungen der Öffnungszeiten und Hygienevorschriften kommen. Es wird daher darum gebeten, sich vor dem Besuch auf der Internetseite der Heimattage (www.heimattage-radolfzell.de) zu informieren.

Aus Gründen des Infektionsschutzes wird darum gebeten, eigene Kopfhörer mit gängigem Klinkenanschluss mitzubringen. Vor Ort können Kopfhörer für 3 Euro erworben werden.

In Kürze: die Heimattage Baden-Württemberg

Seit 1978 gibt es die Heimattage Baden-Württemberg. Sie sind ein gemeinschaftliches Veranstaltungsformat einer Kommune und des Landes Baden-Württemberg. Jedes Jahr werden sie in die Hand einer anderen Stadt, Gemeinde oder eines kommunalen Verbundes gelegt. Von der bisher kleinsten Stadt Engen mit 11.000 Einwohnern bis zur Großstadt Karlsruhe mit 311.000 Einwohnern reicht das Spektrum der bisherigen Ausrichterorte. Die fachliche Begleitung der Heimattage Baden-Württemberg übernimmt der Landesausschuss Heimatpflege Baden-Württemberg. In diesem Gremium sind die Verbände der ehrenamtlichen Heimatpflege und die für Heimatpflege zuständigen Landesbehörden gebündelt. Verantwortlich für die Durchführung der Heimattage ist zwar die ausrichtende Kommune, jedoch sind wichtige Entscheidungen mit dem regional zuständigen Arbeitskreis Heimatpflege abzustimmen. 2020 sollten die Heimattage in Sinsheim stattfinden, mussten aber aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im April abgesagt werden. 1978 machte Konstanz den Anfang als Ausrichterstadt der Heimattage, 2021 kehren sie erstmals wieder an den Bodensee zurück.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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