»Runder Tisch« soll ins Leben gerufen werden
Katzenhilfe Radolfzell will Kastrationspflicht

Die Katzenhilfe Radolfzell will die Kastrationspflicht einführen. | Foto: Die Katzenhilfe Radolfzell will die Kastrationspflicht einführen. swb-bBild: privat
  • Die Katzenhilfe Radolfzell will die Kastrationspflicht einführen.
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Radolfzell (gü). Nicht kastrierte Katzen bekommen zwei- bis dreimal jährlich unerwünschten Katzennachwuchs. Dieser sorgt regelmäßig dafür, dass Tierschutzvereine und private Tierschutzorganisationen mit diesen vielen kleinen Kätzchen, bis zu acht pro Wurf, sowohl finanziell als auch personell überfordert sind. Da diese »Streunerkatzen« den Kontakt mit den Menschen in der Regel meiden, wird das Problem oft aus Unkenntnis verharmlost.
Der Deutsche Tierschutzbund schätzt, dass in Deutschland bereits über zwei Millionen Streunerkatzen ein erbärmliches Dasein fristen. Sie leben in der Nähe von Bauernhöfen, Parks, Wäldern, Hinterhöfen, verlassenen Industrieanlagen und Campingplätzen. Sie leiden Hunger, unversorgten Krankheiten und Verletzungen oder erfrieren und werden nicht selten Opfer von Tierquälern oder Jägern. Die Streunerkatzen sind meist Nachkommen von unkastrierten Tieren aus Privathaushalten, wurden ausgesetzt oder zurückgelassen. Ein Teufelskreis, der nur durchbrochen werden kann mit einer Kastrations- und Registrierungspflicht.
Da dieses Problem auch Radolfzell und die Umgebung betrifft, hat Marion Schmoll, Beisitzerin im Vorstand des Vereins Katzenhilfe Radolfzell, zusammen mit anderen Tierschutzvereinen, Tierärzten und der Tierrettung LV Südbaden einen »Runden Tisch« ins Leben gerufen. Beim ersten Treffen waren die Tierschutzvereine Tuttlingen, Villingen-Schwenningen, Löffingen und Langenargen dabei. Ebenso waren Vertreter der Kleintierpraxis Wilhelm, Tierärztin Franka Eylandt für das Tierheim Radolfzell, Dr. Helga Oberwittler, die Tierrettung LV Südbaden und zwei Vertreter der Partei Mensch, Umwelt, Tierschutz anwesend. Dieser Kreis soll noch ausgeweitet werden.
Das Ziel ist in Städten und Gemeinden rund um Radolfzell und später in ganz Baden-Württemberg eine Kastrationspflicht für Katzen einzuführen. Das ist gesetzlich möglich und viele Städte in Nordrhein-Westfalen oder Hessen haben dies bereits umgesetzt. Baden-Württemberg steht hier noch am Anfang. Marion Schmoll: »Wir alle, die wir im Tierschutz tätig sind, wünschen uns, dass auch ein Katzenleben endlich wieder seinen Wert erhält. Schließlich war es der Mensch, der diese Tiere vor Tausenden von Jahren domestiziert hat. Wir sind es den Tieren schuldig!«
Die Katzenhilfe Radolfzell übernimmt für Inhaber der Radolfzeller Karte die Kosten der Kastration.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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