Rolf Jürgen Blocher zweiter OB-Kandidat in Radolfzell
»Ich traue mir dieses Amt zu«
Radolfzell (gü). Eines ist klar: Die Wahl zum Oberbürgermeister in Radolfzell wird spannend. Denn nun hat ein weiterer Kandidat seinen Hut in den Ring geworfen. Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat Rolf Jürgen Blocher seine Kandidatur für die Nachfolge des ehemaligen OB Dr. Jörg Schmidt öffentlich gemacht. Damit ist der 55-Jährige Vermögensverwalter - nach Martin Staab - der zweite Bewerber um den Posten des Radolfzeller Stadtoberhauptes. »Mich haben schon immer neue Aufgaben gereizt, und durch meine berufliche Laufbahn traue ich mir dieses Amt zu«, erklärte der gebürtige Freudenstädter gegenüber dem WOCHENBLATT.
Durch seinen bisherigen beruflichen Werdegang fühlt sich Blocher gut für die Aufgaben eines OB gerüstet: Als Diplom-Verwaltungswirt und Verwaltungswissenschafter, kletterte Blocher bei der Polizei schnell auf der Karriereleiter nach oben. Als Beamter im mittleren Dienst erwarb er nebenberuflich die Fachhochschulreife und steigt in den gehobenen Dienst in die Polizeidirektion in Pforzheim und als Kriminalbeamter beim Landeskriminalamt in Stuttgart auf. International wurde es für Blocher das erste Mal 1998, als er für vier Jahre die Stelle des Abteilungsleiter bei »Europol« in Den Haag für den Bereich organisierte Kriminalität bekleidete. 2003 bis 2004 arbeitete er als EU-Berater für das türkische Innenministerium in Ankara. Im Anschluss daran zog es ihn zurück in die Heimat: Zwischen 2004 und 2007 übernahm Blocher die stellvertretende Leitung der Kriminalpolizei in Tübingen. Von 2007 bis 2011 bekleidete der 55-Jährige die Stelle des Direktors der Abteilung Sicherheit der »Citigroup« in London und Zürich. Seit 2012 leitet der zusammen mit seiner Frau eine Vermögensverwaltung im schweizerischen Bäch.
Auch politisch ist Blocher, der als parteiloser Kandidat ins OB-Rennen geht, seit mehren Jahren aktiv. »Als interessierter Bürger und Vertreter des Partnerschaftsvereins in Neuenbürg stand ich in engem Kontakt mit der Gemeinde, der Verwaltung und der dortigen Kommunalpolitik«, verrät Blocher weiter. Pläne für die Radolfzeller Zukunft hat Blocher auch schon: Für ihn steht die finanzielle Situation der Stadt ganz oben auf der Agenda. »Große Projekte wie die Seeanbindung sind wichtig, aber die Finanzierungen müssen stimmen«, erklärt Blocher mit dem Hinweis, dass das Regierungspräsidium bereits auf die angespannte Finanzsituation der Stadt aufmerksam gemacht habe. Diese Aufgabe traue sich Blocher durchaus zu, denn durch seine berufliche Karriere verbinde er die Fähigkeit zu managen mit seinen Kenntnissen aus der Vermögensverwaltung: »Durch meine jetzige Tätigkeit als Vermögensverwalter weiß ich, was nötig ist, um Radolfzell finanziell wieder auf den richtigen Weg zu führen.«
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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