Martin Lang übernimmt per sofort die Leitung
»Herr des Stadtjubiläums« wird zum Chef des Kulturbüros
Radolfzell. Aus dem Herrn des Stadtjubiläums wird der neue Chef des Kulturbüros: Martin Lang bleibt dem Fachbereich Kultur der Stadtverwaltung auch nach Beendigung des Stadtjubiläums erhalten. Der 34-Jährige übernimmt mit sofortiger Wirkung die vakante Stelle der Kulturbüroleitung. Seine Vorgängerin Astrid Deterling hatte jüngst die Leitung der Abteilung Betriebsverwaltung bei den Technischen Betrieben übernommen. »Ich freue mich darauf, die kulturelle Fülle der Stadt weiterzuentwickeln und Radolfzell – wie im Stadtentwicklungsplan vorgesehen – als die Musikstadt am Bodensee zu etablieren«, erklärte der ausgebildete Kulturmanager, der zuvor als Künstleragent in Berlin und Festivalmanager in Heidelberg tätig war. Und Lang steckt trotz der arbeitsreichen Monate und Jahre des Stadtjubiläums noch immer voller Tatendrang, wie er im Gespräch mit dem WOCHENBLATT erklärte. »Im Moment ist es noch ein Art Doppelfunktion, denn die Nachbereitung des Stadtjubiläums ist in vollem Gange. Das ganze Jubiläumsjahr war eine große Herausforderung«, sagte der zweifache Familienvater. In Radolfzell sei er beruflich heimisch geworden, betont er, »ich fühle mich in der Stadt einfach wohl.« Radolfzell selbst sieht Lang indes voller kulturellem Potential – daran lässt er auch im Gespräch mit dem WOCHENBLATT keine Zweifel aufkommen. »Radolfzell hat das Potential am Bodensee eine der führenden Kulturstädte zu werden.« Dafür soll unter anderem auch der Ruf als Musikstadt ausgebaut werden. Dieser Wunsch ging auch aus den Bürgerworkshops und -befragungen zum Stadtentwicklungsplan 2030 hervor. Der Gemeinderat hat dies vernommen und eine entsprechende Konzeption mehrheitlich beschlossen. Eine Maßnahme davon: Das ausverkaufte Seefestival »Blechfieber« soll 2019 in die zweite Runde gehen. Nur eine von Langs zukünftigen Aufgaben. Schon jetzt sitzt er an den Planungen für die Jahre 2019 bis 2021. »Ich will, dass die Menschen kulturell bereit sind, etwas Neues kennenzulernen«, hofft Lang. Er vergleiche die Arbeit im Kulturbereich mit der eines DJs: »Der kann auch nicht immer nur die gleichen Hits spielen, sondern muss im besten Fall in jedem Set neue Musik einfließen lassen. Das, was wir kulturell in Radolfzell präsentieren wollen, muss für die Menschen zu einem gewissen Teil auch herausfordernd sein«, so Lang weiter. Es sei auch seine Aufgabe, neue Reize zu setzen und Unbekanntes in Szene zu setzen. Dabei kann er auf jede Menge Erfahrung zurückblicken: Nach eigener Aussage hat er bereits an die 1.000 Veranstaltungen durchgeführt, konzipiert und mitgeplant. Anpacken will er vor allem auch die Kooperation mit anderen Städten und Gemeinden. Einfach über den Tellerrand hinausschauen. Dass dies gut funktioniere, beweise die Kooperation mit der Südwestdeutschen Philharmonie oder dem Podium Festival Esslingen. »Erfreulicherweise konnten wir mit Martin Lang einen ausgebildeten Kulturmanager für die freie Stelle im Kulturbüro gewinnen. Im gesamten Prozess unseres Stadtjubiläums haben wir bereits spüren können, dass seine Leidenschaft die Kunst und die Kultur sind. Diese Begeisterung und vor allem auch sein Know-how im Musikbereich wollten wir unbedingt in Radolfzell halten – zumal wir uns mit dem Stadtentwicklungsplan 2030 als Ziel gesetzt haben, die Musikstadt am Bodensee zu werden«, erklärte Bürgermeisterin Monika Laule.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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