Zwei Spenden nach der Genussaktion
Foodsharing als solidarischer Gaumenschmaus
Radolfzell. Menschen unterstützen, denen es nicht so gut geht – und gleichzeitig zeigen, wie kostbar Lebensmittel sind: Quasi doppelt wertvoll war das vierte Benefizdinner, das im Bio-Restaurant Safran durchgeführt wurde. Unter dem Motto „Solidarisch, Glücklich, Essen“ kamen 30 Personen in den Genuss eines kostenfreien, feinen Essens, während 20 Gäste für ihr Menu so viel gaben, wie ihnen der gemeinschaftliche Abend wert war.
Damit finanzierten die zahlenden Gäste den Gaumenschmaus für die Besucher, die sich einen Restaurantbesuch in der Regel nicht leisten können. Zudem blieben nach Abzug aller Kosten noch 500 Euro übrig. Jeweils 250 Euro wird nun an das Frauen- und Kinderschutzhaus sowie den Querklecks, den städtischen Freizeittreff für Kinder und Jugendliche mit Behinderung, gespendet.
Bei der offiziellen Übergabe der Zuwendung zeigte sich Oberbürgermeister Simon Gröger sehr beeindruckt von dem Einfallsreichtum, der Zusammenarbeit und dem tatkräftigen Einsatz von Tina Laakmann (Inhaberin Bio- Restaurant Safran), der Foodsharing-Gruppe und Dunia Binder, die die Veranstaltung als Beauftragte für Bürgerschaftliches Engagement organisiert hat.
Alle Beteiligten arbeiteten an dem Abend ehrenamtlich. „Ich freue mich sehr über das große soziale Engagement und die tolle Zusammenarbeit – Veranstaltungen wie diese stärken das Miteinander in Radolfzell!“, betonte das Stadtoberhaupt.
Foodsharing-Gruppe sammelte die Lebensmittel
Die Lebensmittel, aus denen das Benefizdinner gekocht wird, liefert die Foodsharing-Gruppe Radolfzell. Sylvia Patzelt und ihr Team gehen wöchentlich auf den Markt und sammeln an verschiedenen Marktständen ein, was nicht verkauft wurde und von den Marktbetreibern gespendet wird. Auch zwei Bäckereien legen regelmäßig etwas für die Lebensmittel-Retter zur Seite. Die Lebensmittel werden kostenfrei an Personen weitergegeben, die ihren Lebensunterhalt nur mit Mühe bestreiten können. „Ich bin richtig stolz auf dieses Engagement der Radolfzeller Betriebe“, sagt Oberbürgermeister Simon Gröger. „Sie beweisen Mitgefühl mit Menschen, die sich nicht alles leisten können und gleichzeitig zeigen sie Wertschätzung für die Lebensmittel.“
Kreativität in der Küche
Für Tina Laakmann hieß es beim Benefizdinner, schnell und kreativ zu sein: Aus den Lebensmitteln, die die Food-Sharer ihr an diesem Tag bringen, zauberte sie ein Menü für 50 Personen. „Einige Lebensmittel ergänzen wir aus dem eigenen Vorrat“, erzählte sie. Mittlerweile hat sie das Dinner zum vierten Mal in ihrem Restaurant mit dem geschmackvollen Ambiente ausgerichtet, und sie zeigt sich sehr überzeugt von der Veranstaltung: „Es ist ein sensibles Thema, Menschen aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen zusammenzubringen. Aber alles ließ sich sehr gut lösen und wir freuen uns über den Abend, der so gut ankommt“, so ihr Fazit. Anke Brednich von der Diakonie Radolfzell verdeutlichte: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des neuen Tagestreffs ‚Die Boje‘ waren sehr begeistert, so ein schönes Essen genießen zu dürfen.“ Im Frauenhaus soll das Geld in einen „Nottopf“ fließen, aus dem die nötigsten Utensilien für neuankommende Frauen und Kinder erstanden werden, erklärte sie. Und Bernd Stolz vom Querklecks berichtete, dass die Spende für die Finanzierung eines „Rollfiets“ verwendet werden soll: Dabei handelt es sich um ein Fahrrad, das hinter einem Rollstuhl montiert wird und ihn so schieben kann.
Ein Termin für das nächste Benefizdinner steht schon fest: Am 25. März diesen Jahres laden alle Beteiligten zum nächsten Überraschungs-Gaumenschmaus ein.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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