50 Jahre Kindergarten Konrad Zuber
Es begann auf einer "grünen Wiese" - jetzt ist der Platz knapp

Nicht ohne Geschenke war Christof Stadler als Vertreter des OB zusammen mit Fachbereichsleiterin Brigitte Reichmann zum Geburtstagsfest des Kindergarten Konrad Zuber gekommen. In der Box waren reichlich Werkzeug für die neue Außenwerkstatt.
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  • Nicht ohne Geschenke war Christof Stadler als Vertreter des OB zusammen mit Fachbereichsleiterin Brigitte Reichmann zum Geburtstagsfest des Kindergarten Konrad Zuber gekommen. In der Box waren reichlich Werkzeug für die neue Außenwerkstatt.
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Radolfzell. Das Luftbild, das Gemeinderat und Bürgermeisterstellvertreter Christof Stadler am Samstagmorgen, 15. Juni, zur Feier des 50. Geburtstags des Kindergarten "Konrad Zuber" in der Radolfzeller Oststadt, herumgehen ließ, war eindrucksvoll. Denn da stand ein Kindergarten mitten auf der grünen Wiese. Inzwischen ist um den Kindergarten herum ein großes Wohngebiet gewachsen und wird gerade noch erweitert, und die "Weinburg" gab es damals auch noch nicht. Freilich gehen inzwischen viel weniger Kinder in den Kindergarten, wusste Stadler in seinem kurzen Exkurs zu erzählen, bevor er zusammen mit Brigitte Reichmann, der Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend, Sport, das Handwerkszeug für die auch mit Unterstützung der Messmer-Stiftung neu gebaute Handwerkerhütte im Garten überreichte.

Denn damals gab es in Zeiten zunehmendem beruflichen Einsatz für Frauen tatsächlich die "Doppelschicht" in der Belegung, also 50 Kinder am Vormittag und 50 am Nachmittag, erzählte Christof Stadler den Kindern und Eltern. Dass die Zeit der "Grünen Wiese" vorbei ist, stellt die katholische Gemeinde St. Radolt freilich vor Herausforderungen, wie die Geschäftsführerin der katholischen Kindergärten, Michaela Gesell, bei ihrer Reise vom Vanillepudding der 1970er Jahre zum gesunden Gemeinschaftsfrühstück erwähnte, das sich bei Kindern wie Eltern der Einrichtung mit Ganztagsangebot inzwischen großer Beliebtheit erfreut.

Erweiterungen sind in der Vorbereitung, zumal die Beschäftigung männlicher Erzieher entsprechende Sanitärräume für diese erfordert und auch Sozialräume für die MitarbeiterInnen geschaffen werden müssten, für die auf dem begrenzten Grundstück hinter der Lärmschutzeinrichtung dann wohl ein altes Spielgerät weichen muss. Auch in einer ersten Phase der Vorplanung sei der Wunsch nach einem weiteren Raum für Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf, deren es immer mehr gibt durch die Veränderungen in der Gesellschaft.

Ein Platz im Außenbereich konnte indessen, auch mit Unterstützung der Messmer-Stiftung, mit der neuen "Werkstatt" vorgestellt werden, die bald in Betrieb geht. Für die Stiftung beim kleinen Festakt vertreten war Geschäftsführerin Petra Bialoncig. Neben den Geschenken der Stadt Radolfzell, hatte auch die Kirchengemeinde eines mitgebracht, mit dem sich der Kindergarten einen Wunsch erfüllen kann. Münsterpfarrer Heinz Vogel und die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ute Teige übergaben den symbolischen Umschlag nach dem vom Kindergartenorchester begleiteten Festgottesdienst, der unter freiem Himmel abgehalten werden konnte.

Und wer war eigentlich Konrad Zuber gewesen? Diese Frage konnte Historiker Christof Stadler in seinem Grußwort der Stadt den Kindern wie Eltern auch noch erklären: Denn Zuber spielt in der jüngeren Geschichte schon deshalb eine Rolle, weil er als Münsterpfarrer in der Zeit der Nazi-Diktatur Widerstand übte und der Mann war, der zum Kriegsende am Münster die weißen Flaggen hissen ließ, die den nach Radolfzell vorgedrungenen französischen Truppen am 25. April 1945 die Kapitulation signalisierten und damit eine weitere Zerstörung der Stadt verhinderten. Er wurde 1962 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. "Ein Leben lang stark bleiben" hatte er seinen kurzen Vortrag überschrieben, denn Zuber sah er als einen starken Mann an.
Im Anschluss konnte ein zünftiges Fest gefeiert werden. Die Radolfzeller Pfadfinder, die Volleyballer und die "Klepperle Narro" waren mit von der Partie, um die vom Spielen hungrig gewordenen Gäste zu verköstigen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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