Große Einweihung nach 12 Jahren Vorlauf
Endlich wieder "daheim" in der Christuskirche
Radolfzell. Die Radolfzeller Christuskirche ist zum wirklich schönen "Salzstreuer" geworden ganz im Sinne des Gleichnisses vom "Salz der Erde", welches die Menschen sind, wie der ehemalige Pfarrer und heutige Dekan, Christian Link bei der opulenten Einweihungsfeier bemerkte. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit, die einen Vorlauf von über 12 Jahren hatten und die in 2017 mit einen Architektenwettbewerb die finale Weichenstellung bekamen wurde hier dann zweieinhalb Jahre gebaut - und das zu einer "Unzeit" mit Corona-Lockdowns, dem Krieg Russlands gegen die Ukraine und den daraus folgenden Teuerungen und Lieferkettenproblemen - dazu kommen nun noch die nötigen Neustrukturierungen in der evangelischen Kirche angesichts dramatisch sinkender Mitgliederzahlen.
"Endlich wieder daheim", freute sich mit dem Beginn des durch den Posaunenchor und Pia Löb am Piano umrahmenten Gottesdienstes Pfarrer Alexander Philipp. Mehr als bis auf dem letzten Platz gefüllt war der neue Raum mit seiner neuen Wirkung an diesem Abend nach der so langen Abstinenz. Rund 30 Prozent wurde diese Sanierung teurer und landete am Schluss bei Rund fünf Millionen Euro, war auf dem Festakt am Freitagabend zu erfahren. Dafür ist sie aber auch ein richtig schöner und wegweisender Kirchenbau gewesen, den den Büro Josef Prinz aus Ravensburg hier als Wettbewerbsgewinner umgesetzt hat. Das Gebäude habe man freilich komplett bis auf den Rohbau entkernen müssen, sagte Prinz in seinem Grußwort. Aber man habe nun praktisch eine neue Kirche bekommen, mit Lichtspiel statt nur Beleuchtung, mit einem neu organisierten Zugangsbereich, mit einer wahrhaft wohnlichen Atmosphäre und auch neuem Altarraum. Kristiane Kotte vom Oberkirchenrat, die von Karlsruhe aus die Sanierung begleitete, lobte das Ergebnis wie viele in höchsten Tönen. Bei früheren Besuchen habe die Kirche doch etwas bedrückendes gehabt, der Wunsch nach einer Veränderung sei ganz verständlich gewesen und nun umgesetzt. Kotte lobte, wie stark sich auch die Radolfzeller an den Kosten per Fundraising an der Kirche beteiligt hatten, weil es ihre Kirche sei. An den Altar gerufen wurden zum dank auch die anwesenden Handwerker und mit einem kleinen Geschenk bedacht, denn hier musste schon großartiges geleistet werden.
Mit dabei Gottesdienst war natürlich auf der regionale Dekan Markus Weimer, der auf die vielen Transformationen einging, die evangelische Kirche nun bewältigen muss, und für die Mut zum Christsein erforderlich werde.
OB Simon Gröger, wie auch Münsterpfarrer Heinz Vogel lobten die bestens praktizierte Ökumene, denn die evangelische Gemeinde war für die lange Bauzeit für ihre Gottesdienste und Anlässe in der Meinradskirche untergekommen. "Das fehlt und jetzt schon richtig", so Heinz Vogel.
Und es kann sogar nochmals gefeiert werden. Denn die Orgel muss trotz Schutz nach der langen Bauphase nun erst mal richtig durchgeputzt werden. Das Orgelfest dazu ist für das erste Adventswochenende geplant.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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