Prozession zum Hausherrenfest
Eine Gelegenheit für die Kirche, wieder nach draußen zu gehen
Radolfzell. Am Ende war den Verantwortlichen das Wetter doch zu ungewiss: So fand das Hausherrenamt am Sonntag doch nicht unter freiem Himmel, sondern im Radolfzeller Münster statt, das dann auch bis auf den letzten gefüllt war. So konnte Pfarrer Heinz Vogel hunderte Kirchbesucherinnen und -besucher begrüßen, bevor es dann doch zur Prozession hinaus ging.
"Es hätte seinen Reiz gehabt, draußen zu sein", räumte Pfarrer Michael Knaus ein, der aus Hechingen angereist war, um die Festpredigt zu halten. "Wir haben uns als Kirche zurückgezogen." Sie sei auf dem Rückzug nach drinnen, weil es dort sicherer und vertrauter ist. Aber: "Das Hausherrenfest setzt einen bemerkenswerten Akzent in eine andere Richtung."
Denn mit der Prozession komme die Kirche wieder in die Stadt hinaus, mit der Wasserprozession auf den See. Damit eifern die Menschen Gott nach, der eben nicht bei sich selbst bleibe. "Er geht hinaus, schlägt seine Zelte auf, wandert mit seinen Geschöpfen." Und auch wenn nach dem Fest wieder der Alltag einkehrt , sei das nicht schlimm. Denn auch kleine Impulse bleiben nicht ohne Wirkung. "Der Schritt ist getan, der Impuls gesetzt." Und es gibt schließlich im nächsten Jahr ein weiteres Hausherrenfest, bei dem es wieder nach draußen geht.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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