Spatenstich für den Bodenseeradweg zwischen Öhningen und Wangen

Ein langer Wunsch wird endlich realisiert

Wangen. Was bereits in den 90er Jahren mit unterschiedlichen Planskizzen begann, wird nun tatsächlich in die Tat umgesetzt. Die Regierungspräsidentin von Baden Württemberg Bärbel Schäfer vollzog am vergangenen Mittwoch mit Vertretern vom Landratsamt und den Gemeinden Öhningen und Wangen den Spatenstich für die Schließung einer der wichtigsten Radweglücken am Bodensee. Ein langer Wunsch der Gemeinden wird nun endlich durch das Land realisiert.
Mit mehr als 220.000 Radfahreren pro Jahr ist der Bodenseeradweg einer der beliebtesten und meist frequentierten Radwege Europas. Die Regierungspräsidentin erläuterte Eckpunkte, die die Situation herausfordernd machten und dazu führten, dass der Baubeginn mehr als 20 Jahre dauerte. »Wir haben eine sehr hohe Verkehrsdichte und die L192 zwischen Öhningen und Wangen ist sehr schmal. Für Verbreiterungen gibt es kaum Möglichkeiten und es galt mehrere naturschutzrechtliche Zwangspunkte zu berücksichtigen«, sagte Schäfer. Weitere Probleme waren einerseits bei der Kommunikation, andererseits bei den adäquaten Grundstückspreisen. Die Politikerin fuhr fort: »Das Planfeststellungsverfahren dauerte sechs Jahre.« Trotz hitziger Debatten wurde dennoch der Planfeststellungsbeschluss im Februar dieses Jahres bestandsfähig. Mit vertretbaren Kompromissen ging es im Wesentlichen um die geringere Inanspruchnahme von privatem Grundeigentum. Die Eingriffe in die Landschaft wurden minimiert, der Naturschutz und die Straßenentwässerung wurden optimiert. Das rund 2,85 Millionen teuren Projekte erfolgt in zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt Öhningen-Kattenhorn soll an Pfingsten 2018 fertiggestellt sein. Der zweite Bauabschnitt Kattenhorn-Wangen dauert nach dem jetzigen Stand bis in den Sommer 2019.
Den Redereigen eröffnete die Leiterin der Bauleitung vom Regierungspräsidium Freiburg Yvonne Guduscheit. Bürgermeister Schmid ließ zurückliegenden Ereignisse Revue passieren: »Bereits 1994 hatte der damalige Verkehrsminister Hermann Schaufler für den Bau eine sicheren Radweges rund 1,5 Millionen D-Mark zugesichert.« Die gesamte Planungsphase war ein steiniger Weg. Sie ist an vielen Dingen gescheitert. Die Landtagsabgeordnete Nese Erikli freute sich das am Montag endlich die Bagger rollen und wünschte den Bauarbeiten einen erfolgreichen Verlauf. Den Spatenstich umrahmten musikalisch Laura Wiedenbach und Markus Müller von der Musikschule Horn.

- Matthias Güntert