Vorstellung der App "zeigmal."
Die Zeller Stadtgeschichte ganz neu entdecken
Radolfzell. Viele Großstädte strotzen nur so vor Geschichte. Die Stadt Radolfzell ist nun Prototyp der App "zeigmal.", welche viele Touristen und Besucher zum Entdecken und Erkunden einladen soll.
"Die Geschichtsvergessenheit steigt aktuell immer mehr an. Hiermit wollen wir dieses Bewusstsein wieder den Leuten näherbringen", erläuterte Regina Brüsewitz, Leiterin Tourist- und Stadtmarketing Radolfzell (TSM).
Hierfür wurden in Zusammenarbeit mit dem Fotoclub Radolfzell und dem Förderverein Stadtgeschichte unzählige Bilder zusammengetragen, welche über die App entdeckt werden können. "Zudem haben wir auch mit GästeführerInnen zusammengearbeitet, um mitgeschnittene Führungen zu integrieren", so Brüsewitz. Viele Gäste können so die Stadt auf eigene Faust erkunden und tragen somit zur Innenstadtbelebung bei. Der frühe Start der App ist ihr zufolge darauf zurückzuführen, da diese noch "in den Kinderschuhen" stecke und diese jetzt bereits geschaltet wurde, um zur Hauptsaison auf dem höchsten Stand zu sein.
Spannende Funktionen
Entwickelt wurde die App über zwei Jahre von einem Team ehemaliger Studenten der HTWG Konstanz, zu denen auch Elias Greve und Till Reitlinger gehören. "Tourismus hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, doch für viele von ihnen gibt es nicht die passenden Angebote", erzählt Reitlinger. Man wolle mit der App, welche kostenlos über bekannte App-Stores heruntergeladen und ohne Account genutzt werden kann, bewusst machen, wie viel Geschichte in einer Stadt stecke. Man habe sich aufgrund der Faszination für die Radolfzeller Stadtgeschichte für die Stadt als Prototyp entschieden. Die Anwendung, welche durch das Förderprogramm "Junge Innovatoren" des Landes Baden-Württemberg ermöglicht werden konnte, sei überall nutzbar und ändere sich je nach Standort. "Man bekommt, überall wo man ist, immer andere Inhalte", ergänzt Greve. Neue Inhalte können dem Entwicklerteam zufolge jederzeit nachträglich eingepflegt werden. Ebenfalls konnte man für die Ratoldusstadt die beiden erfahrenen Gästeführer Heike Böhm und Marius Beck gewinnen konnte. "Mit ihnen haben wir einen Podcast gemacht, welcher für die Nutzer an den jeweiligen Orten verortet ist und ihnen somit einen authentischen Eindruck davon zu geben." Eine weitere Besonderheit von "zeigmal." ist die Funktion der "Augmented Reality", womit in der App genau vor der Sehenswürdigkeit oder dem Ort historische Bilder erzeugt werden. "Hierdurch erlangen die Nutzer ein anderes Geschichtsverständnis", erläutert Till Reitlinger.
Testphase bis August 2024
Darüber hinaus enthält die App einen "Entdecker-Modus", bei dem man laut Elias Greve "die Stadt nebenbei entdecken kann". Dabei erhält man in unmittelbarer Nähe zur Sehenswürdigkeit eine Push-Benachrichtigung auf das Handy. Hierzu hat man etwa 30 Sehenswürdigkeiten und weitere Orte mit Texten oder auch Videos integriert. Wer dann noch immer nicht genug hat, bekommt auf "zeigmal." sogenannte "Häppchen" geboten, wo Greve zufolge wenig Informationsstückchen so aufbereitet sind, dass sie dem Nutzer Spaß machen. "Hierdurch kann man sich treiben lassen und erhält mit tolle Anekdoten zu den Orten ein niederschwelliges Erlebnis." Wer jedoch mehr erfahren will, könne bei den "Häppchen" weiterlesen und darüber hinaus noch tiefere Infos wie Kontaktdaten oder Öffnungszeiten erhalten, welche auf die Seite des TSM verlinken. "Wir wollen mit dieser App ein neues Publikum erreichen, die sonst nicht an anderen Gästeführungen teilnehmen und ihnen hiermit sozusagen mit allen Features eine spannende, geführte Tour bieten", so Till Reitlinger. Regina Brüsewitz jedenfalls ist überzeugt von "zeigmal." und ist sehr gespannt auf die Resonanz. "Wir als Stadt sind sehr begeistert davon und auch dabei, wenn es sich über die Testphase im August hinaus als Erfolg bewahrheitet."
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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