Tausende Besucher beim Mittelalterspektakel am Wochenende in Radolfzell
Die Flamme fürs Mittelalter entzündet
Radolfzell. Die Freye Reichsritterschaft Sank Georgenschild ist mit einem ehrbaren Ziel angetreten: Die Ritter, Knappen und Burgfräulein wollten mit ihrem Spektakel eine Flamme für das Mittelalter in Radolfzell entzünden - und dieses Vorhaben ist eindrucksvoll gelungen. Nach Einschätzung von Christoph Kenner, erster Vorsitzender und Hauptmann der Freyen Reichsritterschaft, pilgerten bis zu 10.000 Besucher am vergangenen Wochenende nach Radolfzell, um tief in die Zeit der Hexenverfolgungen, Turnierkämpfe und Rüstungen einzutauchen.
Im Mittelpunkt des mittelalterlichen Treibens, dem die Altstadtkulisse Radolfzells einen würdigen historischen Rahmen verlieh, standen Ritter, Gaukler, Spielleute, Schwertkämpfer, Feldscher und Edelleute. An vier Schauplätzen - vom Konzertsegel über den Seetorplatz, den Klosterplatz bis hinein in den Stadtgarten - gewährten 170 Händler und Handwerker einen Einblick in das Mittelalter. »Das war ein besonderer Markt, denn es gibt nicht viele dieser Art, die eine solch hohe Qualität an Ausstellern bieten«, erklärte ein sichtlich zufriedener Kenner im Gespräch mit dem WOCHENBLATT.
Neben den zahlreichen Kram- und Kruschtelmöglichkeiten entwickelte sich das Heerlager am Seeufer zum Publikumsmagneten. Hier wurde gekocht, geschlafen und gelebt wie im Mittelalter. Natürlich durften die stolze Zurschaustellung der Schwerter, Rüstungen und Kettenhemden der Ritter nicht fehlen. Wie Kenner verriet, wohnten rund 150 Ritter, Wikinger und gemischte Mittelaltergruppen im Lager. »Das Mittelalterspektakel war etwas, was sich die Bürger im Rahmen eines Stadtjubiläums gewünscht haben. Für jeden aus der breiten Bevölkerung war etwas dabei und gerade für die Kinder war die Reise ins Mittelalter spektakulär«, bilanzierte Martin Lang, Projektmanager für das Stadtjubiläum. Er stellte den Männern und Frauen um Christoph Kenner ein großes Lob aus: »Die Leistung der Freyen Reichsritterschaft ist nicht hoch genug einzuschätzen.«
Worte die Kenner gerne vernommen hat. Wie er gegenüber dem WOCHENBLATT erklärte, könne er sich ob des großen Erfolges vorstellen, eine Fortsetzung des Mittelalterspektakels auf die Beine zu stellen. »Jährlich ist dies sicherlich nicht machbar, aber alle vier Jahre könnte man darüber nachdenken«, sagte er.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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