Jürgen Keck liest beim Vorlesetag in der Grundschule Stahringen
»Der Weihnachtosaurus«
Stahringen. »Wisst ihr denn auch, warum ich hier bin?«, fragt Jürgen Keck, der Landtagsabgeordnete, die Kinder der Grundschule Stahringen. »Ja!«, rufen diese aufgeweckt zurück. Sie wissen Bescheid über den bundesweiten Vorlesetag, der jährlich stattfindet und Jung und Alt gleichermaßen fürs Lesen begeistern soll. Die Grundschule Stahringen legt ohnehin ihren Förderschwerpunkt auf das Lesen; so ist es hier schon lange Tradition, dass an diesem Tag den Schülern aller Klassen vorgelesen wird. Die Zusage von Herrn Keck kam auch prompt, nachdem Schulleiterin Petra Wieshoff ihn zum Vorlesetag eingeladen hatte.
Voller Spannung schauen die Kinder auf das Buch, das er ihnen mitgebracht hat. »Der Weihnachtosaurus« – lautet der geheimnisvolle Titel eines 380 Seiten stolzen Werks von Tom Fletcher, dessen Cover und goldener Buchrücken die Kinder sofort fasziniert. Doch dabei soll es nicht bleiben: Der kleine William, der keine Mama mehr hat und mit seinem Papa allein in bescheidenen Verhältnissen lebt, ist eigentlich ein glückliches Kind. Doch als ihm die fiese Brenda an der Schule das Leben zur Hölle macht, nimmt er zum ersten Mal wahr, wie traurig sein Papa aussieht. Da wünscht er sich zu Weihnachten einen Dinosaurier, denn sein Papa meinte, er solle sich das wünschen, was er am liebsten hätte. Und das sind nun mal Dinosaurier. Ob dieser Wunsch vom Weihnachtsmann für den kleinen Jungen im Rollstuhl tatsächlich erfüllt werden kann?
Das Buch ist sehr spannend, die Kinder hingerissen von der Geschichte. Immer wieder werden zwischendurch die liebevollen farbigen Illustrationen betrachtet; MdL Keck fragt, zeigt, erklärt und taucht zusammen mit den Schülern völlig in die Erzählung hinein, dass die Zeit nur so dahinfliegt.
Alle bedauern es sehr, als er das Buch zur Seite legen muss. Geduldig beantwortet er anschließend die vielen Fragen der Kinder zu seiner Person. Wie er aus der Saftfabrik nach Stuttgart in den Landtag kam, was er dort macht, was das überhaupt bedeutet, dieses komische Wort »Politik«. Er ist um keine Erklärung verlegen, versteht es, auf die Kinder einzugehen und ihnen seinen komplizierten Beruf kindgerecht zu erklären. Man merkt, es ist eigentlich noch gar nicht lange her, seit er selbst bei seinen eigenen Kindern saß und ihnen vorgelesen hat. Die Kinder wollen ihn gar nicht gehen lassen, doch im unteren Stockwerk warten schon die Dritt -und Viertklässler auf ihn. Für sie gibt es eine Geschichte von David Walliams, der mittlerweile der beliebteste Kinderbuchautor in Großbritannien ist. »Propeller Opa« heißt das Buch und handelt von einem schüchternen Jungen namens Jack und seinem vergesslichen Opa, der früher einmal Pilot war. Ein höchst unterhaltsames, verrückt lustiges und ziemlich spannendes Kinderbuch. Eine Hommage an das besondere Verhältnis zwischen Großeltern und Enkelkinder.
Auch für die Anliegen der Lehrer hat MdL Keck ein offenes Ohr und zeigt großes Interesse an ihrer Arbeit mit den Kindern. So freut sich Bili-Lehrerin Mrs Cormier schon jetzt auf seinen baldigen Besuch in ihrem Unterricht, in dem ihm die Kinder zeigen wollen, das Lernen in zwei Sprachen bereits ab der ersten Klasse Spaß macht und überhaupt nicht schwierig ist.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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