Stargast Jochen Saier bei ersten Podium des FCR03
Der Fußballverein sucht einen neuen Anker in der Gesellschaft
Radolfzell/Moos. Das war sozusagen ein Auswärtsspiel für den FC Radolfzell, der am Donnerstagabend zu seinem ersten Podium unter dem Titel "Fußball, Gemeinschaft, Zukunft" eingeladen hatte und hier gleich einen Stargast präsentieren konnte. Mit Jochen Saier, der aktuelle Sportvorstand des SC Freiburg sogar am Vorabend des schweren Bayern-Spiels hier an den Bodensee gekommen, um im Talk mit Sebastian Neuf über aktuelle Herausforderungen in der Bundesliga wie auch in der Euroleague zu sprechen. Aber auch deutlich zu machen, dass man ein "e.V." bleiben wollte, der vor allem auf die Förderung der Jugend setzen will.
Der Abend, zu dem über 100 Gäste ins Bürgerhaus Moos gekommen waren, und der sogar von Bürgermeisterin Monika Laule eröffnet wurde, bot für den im letzten Jahr neu gewählten Vorsitzenden Stefan Salzborn auch das Podium, einem Urgestein des Vereins, Heinz Schmidt, zur 75-jährigen Mitgliedschaft zu gratulieren. Ob als Spieler, als Trainer in vielen Funktionen und auch im Vorstand war Schmidt ein Mann, der sozusagen alles konnte und auch Generationen von Spielern geprägt hat. Er bekam als symbolisches Geschenk ein Trikot des SC Freiburg von Jochen Saier, und eines von Stefan Salzborn vom FC Radolfzell, aber beide mit der 75 darauf und seinem Namen. Und stehende Ovationen seitens des Publikums.
Talentpool entwickelt
Aber die Zukunft des Vereins war natürlich das Thema des Abends. Dafür kamen Patric Schmidt (Jugendvorstand des FC 03 Radolfzell), Paul Härle (Sportvorstand des FC 03 Radolfzell) und Thomas Klofac (Geschäftsführer Aptar Radolfzell GmbH) um hier Positionen zu transportieren. Der FC Radolfzell ist mit seiner Jugendabteilung und derzeit rund 230 Kindern und Jugendlichen ein Vorzeigeverein, zumal er ja auch seit nun 14 Jahren eine enge Kooperation mit dem SC Freiburg pflegt und deshalb auch für die Region ein Magnet für talentierten Nachwuchs bietet. Rund 60 junge Fußballer kamen so in die Gunst, beim "SC" gefördert zu werden, und es gehe dabei auch nicht immer gleich um die große Karriere. Das wird als Marathonaufgabe gesehen, bei denen man jetzt gerade die ersten 15 Kilometer gemeinsam gelaufen sei und es aber geschafft habe, einen wichtigen Talentpool für die Region zu entwickeln.
Umfassende "Lebensschule"
Und weil Fußball eine "Lebensschule" ist, will der Verein sich da auch stärker mit der Wirtschaft verzahnen, zumal Ausbildung und die Fußballkarriere damit auch besser unter einen Hut gebracht werden könne, auch um Jugendlichen hier eine Perspektive bieten zu können. Für diesen Part wurde Thomas Klofac vom Unternehmen Aptar aufs Podium geholt, der durchaus Parallelen zwischen Training und Ausbildung sieht und überlegte, wie sich das ergänzen könnte. Das eine als Mehrwert für das andere, zumal es ja auch um die gleichen Werte gehe. In dieser Hinsicht wolle man auch weitere Partner in der Wirtschaft suchen, um sozusagen nach dem Vorbild eines SC Freiburg noch stärker zum Ausbildungsverein zu werden und auch um sich noch intensiver gesellschaftlich zu verankern. Mit seiner Jugendarbeit sieht sich der Verein schon als das Flaggschiff hier im Bezirk, aber es geht natürlich auch darum, was dann davon für die Aktiven-Mannschaft erwachsen kann, die man gerne dauerhaft hochklassiger spielen sehen wollte. Ein guter Anfang sei mit der Diskussion gemacht, bilanzierte Stefan Salzborn am Ende des Abends.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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