In Radolfzell startet eine große Baumpflanzaktion
Der erste von zehntausend
Radolfzell. Am Freitag wurde der offizielle Startschuss gegeben für eine große Baumpflanzaktion, die dazu beitragen soll den Klimawandel auszubremsen. Anstoß gegeben hatte vor einigen Monaten die CDU-Gemeinderatsfraktion, die angeregt hatte, Radolfzell solle sich an der Aktion des Gemeindetags »Tausend Gemeinden, Tausend Bäume« beteiligen. In der Gemeinderats-Diskussion wurden aus den 1.000 dann sogar 10.000 Bäume.
»Wir werden das Weltklima nicht in Radolfzell retten, aber jeder muss einen Beitrag leisten und wir packen es jetzt an«, erklärte Oberbürgermeister Martin Staab bei der Pflanzung der ersten zehn Bäume am neuen Wohnmobilstellplatz auf der Mettnau. Studien zeigen, dass Aufforstung nachweislich CO2 reduzieren kann, betonte der OB. Wie Nicole Stadach von der Pressestelle der Stadtverwaltung hinzufügte, handelt es sich bei den 10.000 Bäumen ausschließlich um Neupflanzungen. Ersatzpflanzungen für Bäume die gefällt werden müssen werden hierbei nicht eingerechnet.
Drei Bausteine für die Baumpflanzaktion
Die Aktion soll sich aus drei Bausteinen zusammensetzen. Der erste Baustein ist der Wald. Hier werden die meisten der 10.000 Bäume gepflanzt werden. »Dafür sind neue Flächen im Stadtwald bei Liggeringen und Stahringen vorgesehen«, so Staab. Um insgesamt 9.000 neue Bäume soll der Radolfzeller Stadtwald dadurch bis 2021 anwachsen, die Pflanzungen werden im Frühjahr 2020 beginnen. Dabei werde man auf alternative Baumarten wie Spitzahorn, Vogelkirsche, Elsbeere oder Tulpenbaum setzen, die den klimatischen Veränderungen besser gewachsen sind, so Staab Den zweite Baustein stellt der Städtische Raum dar. 1.000 Bäume sollen in der Stadt und den Ortsteilen gepflanzt werden. Dazu zählen auch die ersten zehn am Wohnmobilstellplatz. Der dritte Baustein setzt auf tatkräftige Bürgerbeteiligung. »Unser Ziel ist 1 Bürger – 1 Baum. Wir wollen jeden Radolfzeller Bürger ermuntern einen Baum zu pflanzen, schließlich ist auch Klima- und Umweltschutz eine Gesellschaftsaufgabe. Damit kämen wir sogar auf weit mehr als 10.000 Bäume« , erläutert OB Staab.
Unterschiedliche Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung
Wer einen eigenen Garten hat, kann dort für jedes Familienmitglied einen Baum pflanzen. Dazu wird das Städtische Streuobstbaumprogramm, bei dem sich jeder Bürger zu einem vergünstigten Preis einen Streuobstbaum abholen kann um Laubbaumarten erweitert. Wer keinen eigenen Garten hat, kann die Schaufel schultern, und mit Muskelkraft dabei helfen, Bäume auf städtischem Grund zu pflanzen. Für wen auch das nicht das richtige ist, gibt es zu guter Letzt noch die Möglichkeit, einen Baum zu spenden, der auf einer öffentlichen Fläche gepflanzt wird.
Fünf Jahre hat die Stadt Zeit, die 10.000 Bäume zu Pflanzen. »Ich bin aber überzeugt davon, dass wir das früher schaffen«, so OB Staab. An finanziellen Mitteln hat der Gemeinderat dafür 100.000 Euro im Haushalt für 2020 eingeplant und weitere 55.000 Euro sollen 2021 zur Verfügung stehen.
Weiße Baumstämme
Auffällig bei den neu gepflanzten Bäumen ist der weiße Anstrich am Stamm. »Dieser dient dazu, die Sonnenstrahlen zu reflektieren«, erklärt Heinrich Holewa von der Abteilung Landschaft und Gewässer bei der Stadtverwaltung Radolfzell. Im Sommer können an der Rinde sonst Temperaturen bis zu 56 Grad Celsius gemessen werden und das könne zu Rissbildung führen, die wiederum Pilzbefall begünstigt, so Holewa.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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