Stadt und Vereine sind bereit fürs Hausherrenfest
"Das wahre Drinnen ist draußen"

Am Mittwoch wurde das Programm für Hausherrenfest 2024 vorgestellt, das dieses Jahr durch Münsterpfarrer Heinz Vogel unter den Titel "Das wahre Drinnen ist Draussen" gestellt wurde. | Foto: Patrik Silberling
  • Am Mittwoch wurde das Programm für Hausherrenfest 2024 vorgestellt, das dieses Jahr durch Münsterpfarrer Heinz Vogel unter den Titel "Das wahre Drinnen ist Draussen" gestellt wurde.
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Radolfzell. Eines der wichtigsten Feste des Jahres steht vor der Tür: Vom 19. Juli bis 22. Juli findet in Radolfzell das Hausherrenfest statt. Am Mittwoch informierten Stadt und Vereine mit der Kirche im Radolfzeller Bürgersaal über ihre diesjährigen Vorhaben für die kommenden Festtage.

Betont wurde dabei vor allem die lange Tradition. Denn das Hausherrenfest hat inzwischen eine fast 300-jährige Geschichte hinter sich und man feiert schon seit dem Jahr 1725 immer am dritten Sonntag im Juli.
Die Historie der Hausherren selbst reicht dabei noch viel weiter zurück. Im Jahr 830 brachte der Bischof Radolt von Verona die Reliquien der heiligen Märtyrer Theopont und Senesius in seine Niederlassung Cella Ratoldi, aus der sich später die Stadt Radolfzell entwickelte. Die Reliquien des heiligen Bischof Zeno kamen im Jahr 1052 hinzu.
Die Aufbewahrung der heiligen Güter führte schließlich dazu, dass Radolfzell sich zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte des Bodensees entwickelte. Zu Beginn war das Fest noch rein christlicher Natur; erst später wurde es durch weltliche Aspekte bereichert. Doch nach wie vor ist die Prozession am Hausherrensonntag, wenn die Reliquien der drei Schutzpatrone durch die geschmückte Altstadt getragen werden, einer der Höhepunkte.

Mooser Wasserprozession

Ergänzt wird das Fest seit 1926 durch die Mooser Wasserprozession. Dabei verwandelt sich der Zeller See frühmorgens in eine farbenfrohe Bühne, auf der zahlreiche Pilgerinnen und Pilger in blumenumrankten Booten von Moos nach Radolfzell fahren. Aber auch diese Tradition geht auf einen noch älteren Ursprung zurück: Im Jahr 1796 herrschte eine verheerende Viehseuche in Süddeutschland, woraufhin sich die notleidenden Menschen aus Moos auf den Weg nach Radolfzell machten, um bei den drei heiligen Hausherren Schutz zu ersuchen.

Ein Fest für den Zusammenhalt

Dieses Jahr steht das Fest, wie MünsterpfarrerHeinz Vogel erklärte, unter dem Motto: "Das wahre Drinnen ist draußen", ergänzt durch einen Auszug aus dem Johannes-Evangelium, "… und er hat unter uns gezeltet." Damit solle betont werden, dass das Leben sich draußen abspielt, im Austausch mit anderen, in Verbindung und Gemeinschaft. Hierbei seien, so Vogel, auch Menschen anderer Religionen herzlich eingeladen.
"Das Hausherrenfest ist ein Stück Heimat und ein Ausdruck von Identität", meint OB Simon Gröger. Weltliches und Geistliches werde dabei gleichermaßen integriert und er danke allen Vereinen und der Kirche für ihr Engagement.
BürgermeisterinMonika Laule sieht im Hausherrenfest das beste Beispiel für eine gute Zusammenarbeit in der Gemeinde. Man könne auf die Vereine bauen, betonte Laule und fügte hinzu: "Zusammen sind wir stark." Auch für die finanzielle Situation der Vereine könne durch das Hausherrenfest eine solide Grundlage geschaffen werden.

Neuerungen beim Stand der Stadtkapelle Radolfzell

Eine Reihe von Neuerungen stellte Malte Burger vor, der als Stellvertreter für die Stadtkapelle anwesend war. So habe es Investitionen in Belichtung und neue Grills gegeben. Außerdem konnte die hiesige Metzgerei Rieder als Partner dazugewonnen werden, sodass das Fleisch für das Fest komplett aus regionaler Herkunft stammen wird. Darüber hinaus, so Burger, gebe es eine neue Kooperation für die Getränke und man könne nun drei Dutzend verschiedene Cocktails anbieten. Und wer nicht mehr so lange in der Schlange warten möchte, um seine Bons zu kaufen, kann dies ab dem 3. Juli online erledigen und bekommt die Bons direkt nach Hause geschickt.
Kulturamtsleiter Erik Hörenberg betonte, dass das Feuerwerk als eines der zentralen Ereignisse auch dieses Jahr stattfinden wird. Allerdings wolle man versuchen, den Lärmpegel dabei so gering wie möglich zu halten.
Bleibt nur zu hoffen, dass der Regen sich bis dahin etwas zurückhält und der Bodenseepegel nicht noch weiter steigt. Nach momentaner Lage, so Hörenberg, könne aber alles noch wie geplant vonstattengehen.

Einen Abriss über das Programm hat das Kulturbüro der Stadt auf seiner Homepage veröffentlicht

Autor:

Patrik Silberling aus Singen

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