Land, Kommune und DB einig
Bodenseegürtelbahn gemeinsam vorantreiben
Radolfzell/Friedrichshafen. Die Bodenseegürtelbahn zwischen Friedrichshafen und Radolfzell soll in den kommenden Jahren ausgebaut und elektrifiziert werden. Damit entsteht ein wichtiger Lückenschluss für einen leistungsfähigeren Bahnbetrieb zwischen der Hochrheinbahn und der Südbahn.
Um die nächsten Schritte abzustimmen, traf sich erstmals in Stuttgart im Verkehrsministerium unter Leitung von Amtschef Berthold Frieß der Steuerungs- und Lenkungskreis Bodenseegürtelbahn. An dem Treffen nahmen die Landräte des Bodenseekreises, Lothar Wölfle, und des Kreises Konstanz, Zeno Danner, der Bevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz, sowie der Verbandsdirektor des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben, Dr. Wolfgang Heine, teil, so der Bericht aus dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg am Donnerstag.
Lenkungskreis einig: Ausbau der Bodenseegürtelbahn soll kommen
Die Teilnehmer des Lenkungskreises waren sich einig, dass Ausbau und Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn die Voraussetzung dafür ist, um ein deutlich verbessertes Angebot im klimaschonenden regionalen Schienenverkehr zu ermöglichen. Daraus entsteht auch ein großer Nutzen für die gesamte Bodenseeregion und eine deutliche Entlastung des Straßennetzes. Deshalb wollen alle Partner dieses ambitionierte Vorhaben gemeinsam weiter vorantreiben.
Trotz Kostensteigerung gemeinsam nach Wegen zur Finanzierung suchen
Es bestand Einigkeit, dass nur die Vorzugsvariante zu einem verbesserten und zuverlässigen Angebot führen kann. Gleichzeitig stellen die Kostensteigerungen einen enormen Kraftakt und eine gewaltige Herausforderung dar. Das Land, die kommunale Seite und die Deutsche Bahn stehen im konstruktiven Austausch über die Finanzierung des Gesamtprojekts. Die Kosten liegen nach jüngsten Berechnungen der DB bei ca. 590 Millionen Euro. Nach Schätzungen aus dem Jahr 2019 lagen die erwarteten Kosten noch bei 350 Millionen Euro. Die DB Netz AG begründet die Kostensteigerung mit zusätzlich erforderlichen Leistungen, die sich im Zuge der Vorplanung ergeben haben. Dazu gehören unter anderem der Ausbau des Brandbühltunnels und weitere benötigte zweigleisige Abschnitte. Hinzu kommen die derzeitigen Marktpreisentwicklungen. Im Lenkungskreis wurde übereinstimmend festgestellt, dass die Suche nach machbaren Finanzierungswegen noch nicht abgeschlossen ist.
Frieß meint hierzu: »Die Herausforderungen für die Umsetzung des Ausbaus und die Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn sind gewaltig. Aber mit Blick auf die Bewältigung des Klimaschutzes im Verkehrsbereich und im Interesse der guten Anbindung der Bodenseeregion an die Schiene ist dieses Projekt äußerst wichtig. Das Land wird seinen Beitrag dazu leisten.«
Dem pflichteten die Landräte Wölfle und Danner bei und fügten hinzu: »Wir wissen die konstruktiven Gespräche mit dem VM sehr zu schätzen. Die höchste Hürde bleibt für uns leider die Finanzierung.«
Der Baden-Württemberg-DB-Bevollmächtigte Krenz unterstreicht die Wichtigkeit des Projekts nochmals zusätzlich: »Neben der bereits abgeschlossenen Elektrifizierung der Südbahn und dem anstehenden Ausbau der Hochrheinbahn ist das Vorhaben zur Bodenseegürtelbahn ein weiteres entscheidendes Puzzlestück. So schaffen wir regionale Impulse für umweltfreundlichen Tourismus und noch mehr Verkehrsverlagerung hin zur Schiene.«
Autor:Presseinfo aus Singen |
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