Firmenleitung von Allweiler lobt gute Rahmenbedingungen in Radolfzell

Bekenntnis zum Standort Radolfzell

Radolfzell. Eigentlich hätte im letzten Jahr großes Juliläum gefeiert werden können bei Allweiler in Radolfzell, denn seit 160 Jahren ist das Unternehmen in der Stadt verwurzelt. Aber dann machte Corona einen Strich durch die Planungen. Immerhin, die Produktion musste nie stillgelegt werden, berichtet Dennis Scholl, der Director Human Resources bei Allweiler, das seit einigen Jahren zur US-Amerikanischen Circor-Gruppe gehört. »Wir haben schon früh von unseren Kollegen aus Asien mitbekommen, was mit Corona auf uns zukommen kann und konnten deshalb frühzeitig entsprechende Sicherheits- und Hygienemaßnahmen einführen«, erklärt Scholl im Gespräch mit der FDP-Bundestagskandidatin Ann-Veruschka Jurisch, die das Werk im Rahmen ihres Wahlkampf besuchte.

Standorte in Asien werden weiter ausgebaut

Radolfzell ist mit seinen über 600 Beschäftigten der größte Standort für die Circor-Gruppe und Hauptquartier für den Industriebereich. »Es ist uns bewusst, dass wir ein großer regionaler Arbeitgeber sind und wir fühlen uns auch sehr verbunden mit der Region« betont Scholl. Vor diesem Hintergrund seien die Befürchtungen um die Zukunft des Standorts, die im Frühjahr im Rahmen der Streiks gegen einen Stellenabbau aufgekommen seien unbegründet gewesen, macht der Personalchef deutlich. Gunter Connert, Senior Director Industrial Pumps Sales Europe pflichtet ihm bei. »Wir sind international aktiv und versuchen deshalb nahe an den Kunden zu sein. Deshalb werden wir die Werke in China und Indien weiter Ausbauen, auch um hier Rückstände aus den vergangenen Jahren aufzuarbeiten. Das heißt aber nicht, dass es dafür in Radolfzell einen radikalen Schnitt geben wird«, so Connert. Auch das Ausbildungsprogramm, welches 2020 ausgesetzt war, soll für das nächste Ausbildungsjahr wieder im normalen Rahmen anlaufen, betont Scholl.

Auftragslage inzwischen wieder gut

Das Bekenntnis zum Standort Radolfzell habe sogar die Konzernleitung erst jüngst bekräftigt, als sie in den vergangenen Wochen am Standort zu Besuch waren. Zudem sei vor kurzem erst ein neues Investitionsprogramm beschlossen worden, machten Connert und Scholl deutlich. »Insgesamt haben wir sehr gute Rahmenbedingungen in Radolfzell und sind sehr zufrieden am Standort«, so Connert. Sein einziger Kritikpunkt: Die Energiepreise sind für den hohen Verbrauch der Gießerei eigentlich zu hoch. Vom Gussteil bis zur fertigen Pumpe wird in Radolfzell praktisch alles hergestellt. Dabei ist das Kundenspektrum im Industriebereich breit gefächert und reicht vom Bereich Marine und Energieerzeugung bis hin zur Chemie- und Pharma-Branche. Nachdem es zu Beginn der Corona-Krise zu starken Rückgängen im Auftragseingang gekommen sei, habe sei die Auftragslage mittlerweile wieder solide. Aktuell sei etwa ein größerer Auftrag der Marine eingegangen, Auch konnte man sich über einen Millionenschweren Auftrag für ein neues Atomkraftwerk in einem europäischen Land freuen. Doch auch als Referenzauftrag für die Wasserstoffgewinnung ist das Know-How aus Radolfzell gefragt.

»Qualität des Wirtschaftsstandorts erhalten«

Ann-Veruschka Jurisch zeigte sich beeindruckt davon, wie sehr das Unternehmen mit der Stadt verwachsen ist und betonte, wie wichtig es sei, »die Qualität unseres Wirtschaftsstandorts zu erhalten. Wir müssen die staatlichen Rahmenbedingungen schaffen, damit solche Unternehmen dem internationalen Druck standhalten können«, so Jurisch. Erfreut zeigte sie sich indes über das Bekenntnis der Circor-Gruppe zum Standort Radolfzell.

- Dominique Hahn