Händlerwerbegemeinschaft wirbt für mehr Aufmerksamkeit
Aktionsgemeinschaft will aus dem Schatten heraustreten
Radolfzell. Keine Frage, »Musik uff de Gass« war ein echter Kassenschlager. Tausende Besucher bummelten und flanierten beim letzten verkaufsoffenen Sonntag in diesem Jahr durch die Radolfzeller Innenstadt und verwandelten die City in einen geschäftigen Bienenstock. Eigentlich ein Grund für eitel Sonnenschein bei der Aktionsgemeinschaft. Eigentlich: Denn bei der Aktionsgemeinschaft herrscht derzeit keine Jubelstimmung, fristet die Händlerwerbegemeinschaft nach Einschätzung des Vorstandteams um Helmut Schütz (erster Vorsitzender), Andreas Joos (zweiter Vorsitzender) und Barbara Barbara Burchardt (Schrifführerin) trotz aller Erfolge noch immer so etwas wie ein Schattendasein in Radolfzell. Oftmals wissen viele Besucher des Christkindlemarktes oder der verkaufsoffenen Sonntage nicht, wer hinter den Aktionen steckt, erklären die drei Verantwortlichen der Aktionsgemeinschaft im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. »Viele Aktionen sind selbstverständlich geworden. Manchmal fühlen wir uns ein bisschen unsichtbar«, ergänzt Joos.
Und dennoch, so betonen die drei Vorstände der Händlerwerbegemeinschaft, wolle man nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf das fehlende Interesse an der Aktionsgemeinschaft hinweisen. Im Gegenteil: Anpacken statt meckern, laut seit Jahren vielmehr ihr Credo - obgleich sich die Verantwortlichen oftmals mehr Mitglieder oder Engagement bei der Planung und der Umsetzung der Aktionen wünschen würden. Daraus machen Schütz, Joos und Burchardt auch keinen Hehl. Auch sprechen sie offen davon, dass es sie verärgere, wenn der ein oder andere Händler sich als »Trittbrettfahrer« an die verkaufsoffenen Sonntage hänge - ohne Mitglied bei der Aktionsgemeinschaft zu sein. »Von unseren Aktionen profitieren viele in Radolfzell, deswegen wäre es auch schön, wenn sich mehr Menschen daran beteiligen würde«, betont Schütz. Denn ein Vorhaben sollte alle Händler und Motoren der Stadt einigen: Mehr Frequenz nach Radolfzell zu bringen. Oder wie Joos es formuliert: »Eine belebte Innenstadt, ist eine geile Innenstadt. Jeder Mitmacher kann einen Vorteil aus den Veranstaltungen der Aktionsgemeinschaft ziehen.« Mit öffentlicher Kritik oder Lamentieren wolle man aber nicht auf Mitgliederfang gehen - das wäre auch nicht der Stil der Aktionsgemeinschaft, vielmehr wolle man mit Sympathie und Beharrlichkeit überzeugen, gibt Joos zu verstehen.
135 Händler gebe es nach Angaben Schütz in Radolfzell. Immerhin 85 davon sind Mitglied in der Aktionsgemeinschaft. Insgesamt verfügt die Händlerwerbegemeinschaft über 113 Mitglieder. Natürlich würde man sich mehr Mitglieder wünschen - vor allem auch um die Aufgaben in den Arbeitskreisen auf mehrere Schultern zu verteilen. Denn Großereignisse wie »Musik uff de Gass«, der »Tag des Rades« oder des Christkindlemarktes werden von lediglich 20 Köpfen getragen. Immerhin ein Drittel der Mitglieder beteilige sich dann an den verschiedenen Aktionen.
Dabei sind gerade die Aktionen das Flaggschiff der Händlerwerbegemeinschaft. Anders als in anderen Städten im WOCHENBLATT-Land wird an den Verkaufsoffenen nicht nur die Ladentüre aufgesperrt. »Wir sind eine kleinere Stadt als Singen und Konstanz und haben auch nur eine bestimmte Größe an Ladenflächen aber Radolfzell zeichnet das Drumherum aus«, sagt Burchardt. Durch den Radolfzeller Weg kommen Ergebnisse heraus, die zur Stadt passen. Mit dabei Kassenschlager und Straßenfeger wie eben »Musik uff de Gass« oder der Christkindlemarkt in Radolfzell, der als einer der schönsten im gesamten Landkreis gilt.
Wer Mitglied bei der Aktionsgemeinschaft werden will, der kann sich auf www.aktionsgemeinschaft-radolfzell.de über die Formalitäten informieren. »Oder sprecht uns einfach bei unseren Veranstaltungen an«, verrät Burchardt die leichteste Methode.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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