Leserbrief zur neuen, schmaleren CDU-Variante der Seetorquerung
Wer versteht das noch?
Radolfzell (swb). Zur neuen, schmaleren CDU-Variante der Seetorquerung erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
»Die Bürgerinitiative (IBBS) hatte sich im letzten Jahr nach dem äußerst knapp verlorenen Quorum beim Bürgerentscheid aufgelöst. Aber die ehemaligen Mitglieder verfolgen die Geschehnisse sehr kritisch. Wie ist die gegenwärtige Situation Vorzugsvariante – Brücke – »Schrumpfvariante« für uns Bürger noch zu verstehen?
Einige Stationen der Ungereimtheiten: Im Sommerinterview hat sich OB Staab von der Vorzugsvariante abgewendet, nachdem der erhoffte Zuschuss der Bahn ausblieb. Er befürwortet nun eine Brückenlösung, die wesentlich preiswerter und schneller zu errichten ist. Dies wollte im Bürgerentscheid 2015 auch die Mehrheit von über 6.000 Bürgern.
Die entscheidende Gemeinderatssitzung am 27. September 2016 hat erfreulicherweise eine Bereitschaft zum Kompromiss der verhärteten Fronten gebracht, aber auch einen völlig überraschenden Vorschlag durch Gemeinderat Diehl von der CDU: eine kleinere, billigere Variante, die mit geschätzten knapp 20 Millionen Euro zwar dem ursprünglichen Wahlversprechen des Oberbürgermeisters gerecht würde, aber bei dieser Variante gäbe es eine nur zwei Meter breitere Unterführung als die jetzige, sie wäre nicht behindertengerecht und wohl auch außerhalb der bisher geforderten Sichtachse Rathaus-See, also eine unbefriedigende »Schrumpfvariante«.
Nach lebhafter Debatte stimmte OB Staab bei allen Anträgen dagegen, er selbst hatte keinen eigenen Antrag gestellt. Der Antrag von Gemeinderat Lehmann (FGL) hatte als einziger die Prüfung einer Brückenlösung, beziehungsweise einen Architektenwettbewerb beinhaltet und wäre mit der Stimme des OB angenommen gewesen. Warum stimmte der OB gegen seine eigene Vorstellung??
Das Ergebnis ist nun, dass nur die »Schrumpfvariante« und die Vorzugsvariante näher untersucht werden sollen, statt mittels eines Architektenwettbewerbs nach heutigem Wissen eine so weitreichende Entscheidung treffen zu können. Vergessen ist im Gemeinderat inzwischen, dass die deutliche Mehrheit der Bürger das »monströse« Bauwerk mit seinen immensen, nicht sicher kalkulierbaren Kosten ablehnt.
Was wird nun Sinnvolles geschehen?«
Brigitte Pucher, Radolfzell
Veröffentlichte Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Verfassers wieder.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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