Leserbrief zur befürchteten Schließung der Geburtshilfe in Radolfzell
Preistreiber gefährdet Ärzteexistenz

rund 150 Demonstranten vor dem Radolfzeller Rathaus | Foto: Am Dienstag kamen rund 150 Demonstranten vor dem Radolfzeller Rathaus zusammen, um gegen die geplante Schließung der Geburtshilfe zu demonstrieren. swb-Bild: gü
  • rund 150 Demonstranten vor dem Radolfzeller Rathaus
  • Foto: Am Dienstag kamen rund 150 Demonstranten vor dem Radolfzeller Rathaus zusammen, um gegen die geplante Schließung der Geburtshilfe zu demonstrieren. swb-Bild: gü
  • hochgeladen von Redaktion

Radolfzell (swb). Zum Artikel »Steht die Geburtshilfe vor dem Aus?« in der aktuellen WOCHENBLATT-Ausgabe erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:

»Wenn eine Versicherung ihre Beiträge für dieselben Leistungen von einem Jahr auf das andere und wie im Falle der Radolfzeller Geburtshilfe um satte 325 Prozenterhöhen will, dann kann man nicht mehr von einer moderaten Preiserhöhung sprechen, sondern dann handelt es sich meines Erachtens um Wucher! Dies hat überhaupt nichts mehr mit freier Marktwirtschaft zu tun. Wenn durch solche maßlosen Preistreibereien Existenzen von Ärzten und Klinikmitarbeitern akut gefährdet, sowie über Jahre hinweg gewachsene und gut funktionierende Strukturen der Daseinsvorsorge zerschlagen werden sollen, so muss dringend politisch gehandelt werden. Ich selbst habe fast 12 Jahre am Radolfzeller Krankenhaus, zuletzt in leitender Position, gearbeitet. In diesem Zeitraum erblickten an diesem Klinikstandort fast 5000 Kinder das Licht der Welt. Ich selbst war im Rahmen meiner Tätigkeit in der Anästhesie an hunderte dieser Geburten beteiligt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller beteiligten Fachabteilungen war hierbei immer vorbildlich und kollegial. Darüber hinaus verfügt die Klinik über eine moderne räumliche und apparative Ausstattung, sowie fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter und Ärzte. Die Akzeptanz des Klinikstandortes Radolfzell durch die Schwangeren in Radolfzell und dem Umland ist sehr hoch. Übrigens am Krankenhaus Engen fing es damals auch so an. Wie jene Geschichte endete, davon können die Menschen im Hegau heute ein Lied singen!«
Tiziano Cabbia, Radolfzell

Veröffentlichte Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.