Lesermeinung zum GEG
Neue Technik - ohne staatlichen Zwang

Foto: Symbolbild

Radolfzell. Zu unserem Bericht "Die Angst geht um bei Häuslebesitzern" zum neuen Gebäudeenergiegesetz erreichte uns dieser Leserbrief:

Besten Dank an das Wochenblatt, dass dem Thema Heizungsaustausch, in der Ausgabe KW 16, breiten Raum gegeben wurde. Aus den Antworten der befragten Abgeordneten kann man herauslesen, dass die Energiewende quasi alternativlos sei. Dies wird erhebliche Einschränkungen und Belastungen für Eigentümer (und Mieter) wegen erhöhten Anforderungen an die künftige Beheizung mit sich bringen. Dies auch dann, wenn möglicherweise großzügige Fördermittel aus Steuergeldern der Betroffenen, in Aussicht gestellt werden. Was für ein Bürokratismus auf die Betroffenen zukommen wird, wenn um diese oder jene Ausnahmeregelung gestritten wird, kann man sich lebhaft vorstellen. Dass der Vorsitzende von Haus und Grund den Eigentümern bei solchen Aussichten erst einmal Zurückhaltung empfiehlt, erscheint nicht recht verständlich.

Ein Gesichtspunkt, der kaum irgendwo Erwähnung findet, ist die Vorhersehbarkeit der Tatsache, dass Deutschland mit einem CO₂-Anteil von 1,8 % an den weltweiten CO₂-Emissionen mit den Maßnahmen beim Heizungsaustausch am globalen Klima überhaupt nichts bewirken wird. Das eingesparte Gas oder die Kohle wird auch nicht im Boden bleiben, sondern in anderen Regionen der Welt (z.B. China oder Indien usw.) verbrannt werden. Wegen dieser Aussage kann ich mich auf einen Kommentar von Prof. Breyer in einer hiesigen Zeitung oder Prof. Dr. Dr. Sinn anlässlich eines Vortrags im Jahr 2022 in Konstanz berufen. Dass der Anteil CO₂ an der Erdatmosphäre ca. 0,04 % beträgt, sollte vielleicht auch einmal Erwähnung finden.

Neue und effiziente Techniken beim Neubau einzusetzen ja, aber irgendwelchen staatlichen Zwang beim Heizungsaustausch im Bestand darf es nicht geben. Wir sollten auch bemüht sein, die Themen Klima, Energie und Ökonomie endlich gesamtheitlich zu betrachten. Dass der Wirtschaftsminister dies im Blick hat, daran habe ich so meine Zweifel.

Hanspeter Fritschi, Radolfzell

Leserbriefe müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.