Öhingen-Wangen
Wohin mit dem ungeliebten Mobilfunkmast?

Hannelore Kunz von der „Initiative Wangen-Hinterhorn und Welterbe Pfahlbauten“ überreichte Bürgermeister Andreas Schmid auf der jüngsten Gemeinderatssitzung eine Liste mit 660 Unterschriften gegen den Standort für einen Mobilfunkmasten in der Wangener Bucht Hinterhorn.  | Foto: swb-Bild: Ute Mucha
  • Hannelore Kunz von der „Initiative Wangen-Hinterhorn und Welterbe Pfahlbauten“ überreichte Bürgermeister Andreas Schmid auf der jüngsten Gemeinderatssitzung eine Liste mit 660 Unterschriften gegen den Standort für einen Mobilfunkmasten in der Wangener Bucht Hinterhorn.
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Öhningen. Hohe Wellen schlägt ein geplanter Mobilfunkmast, den die Telekom im Öhninger Ortsteil Wangen erstellen möchte, um dort das Mobilfunknetz auf 4G-Standard zu verbessern. Nach heftigen Diskussionen und Protesten mit einer Unterschriftensammlung gegen den bereits beschlossenen Standort in der Wangener Bucht am Hinterhorn wurde im Gemeinderat Öhningen eine neue Entscheidung gefällt, die nun von der Deutschen Telekom AG auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden soll.

Nach intensiver Debatte entschied das Gremium schließlich mit 8 : 6 Stimmen, dass der Mobilfunkmast der Telekom beim Friedhof in Wangen erstellt werden soll, nachdem im Laufe der Standortsuche bereits eine Sendeanlage an der Höri-Strandhalle verworfen wurde, wie nun auch in Wangen-Hinterhorn. Das knappe Abstimmungsergebnis ließBürgermeister Schmidallerdings zweifeln, dass dadurch die Bürgerschaft befriedet werde.
Gleich zu Beginn der Sitzung überreichte Hannelore Kunz von der „Initiative Wangen-Hinterhorn und Welterbe Pfahlbauten“ Bürgermeister Andreas Schmid die Listen mit insgesamt 660 Unterschriften von Bürgern, davon 424 aus Öhningen und 252 aus Wangen. Sie sprachen sich damit gegen den Standort Hinterhorn aus. Als Begründung gab Hannelore Kunz an, dass es sich hierbei um „ein einzigartiges Gebiet nahe am Landschafts- und Naturschutzgebiet mit den angrenzenden Pfahlbauten handle, die seit 2011 UNESCO-Weltkulturerbe sind“. Ein 30 bis 40 Meter hoher Sendemast würde alle Dimensionen sprengen und dieses sensible Gebiet beeinträchtigen. Zudem sollte die Möglichkeit geprüft werden, ob die Verbesserung des Mobilfunks in Wangen auch über einen ausgebauten Sendemasten im schweizerischen Mammern möglich sei.
Diese Variante lehnte Daniel Eger, Kommunalbeauftragter für Mobilfunk der Deutschen Telekom AG, ab, der bereits zum dritten Mal zu diesem Thema vor Ort war. „Wir müssen für eine langfristig gute Mobilfunk-Versorgung in der Gemeinde in Öhningen und in Wangen neue Signal-Standorte schaffen und dafür würden wir investieren“, erklärte er. Eger machte unmissverständlich klar, dass der Standort Wangen für die Telekom erledigt wäre, sollte es zu keiner verbindlichen Entscheidung an diesem Abend kommen. Immerhin ziehe sich der Prozess zur Standortfindung mittlerweile über zwei Jahre hin, fügte er an.
In Öhningen soll ein 25 bis 30 Meter hoher Mobilfunkmast beim Gewerbe-Mischgebiet unweit der Schweizer Grenze erstellt werden, den auch andere Netzanbieter nutzen können. Dort gebe es laut Telekom eine grundsätzliche Vermietbereitschaft des Grundstückes und die Fläche sei für die Funktechnik geeignet. Nach Klärung der baulichen Umsetzbarkeit soll das Vorhaben zeitnah geplant werden.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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