Chorherrenstift als kulturelles Zentrum
Den gordischen Knoten entwirren

Chorherrenstift Öhningen | Foto: Über die zukünftige Nutzung des Chorherrenstifts wird noch viel diskutiert. swb-Bild: Archiv
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Öhningen. Es ist ein markantes Bauensemble von reicher historischer Bedeutung: das ehemalige Augustiner Chorherrenstift in Öhningen. Doch um es aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken und einer neuen Nutzung zuzuführen, braucht es einen langen Atem.

Dies bestätigte sich im Gespräch zwischen Marion Gentges, MdL und Vorsitzende des Arbeitskreises Wissenschaft, Forschung und Kunst der CDU im Landtag, Öhningens Bürgermeister Andreas Schmid, Hilde von Massow, Organisatorin der Höri-Musiktage und Pfarrer Stefan Hutterer, Leiter der katholischen Kirchengemeinde Höri, die sich auf Einladung von CDU-Landtagskandidat Levin Eisenmann per Videokonferenz austauschten.

Kernthema war die künftige Nutzung des Stifts als kulturelles Zentrum mit Schwerpunkt Musik. Dort könnte eine Musikakademie Leben in die historischen Gemäuer bringen und den festen Rahmen für die Höri-Musiktage bilden, die seit vier Jahren mit hochkarätigen jungen Musikern internationales Flair auf die Höri bringen.

Für Hilde von Massow würde sich das ehemalige Kloster ideal dafür eignen und als Leuchtturmprojekt die Gemeinde bereichern. Weitere Nutzungen wie kirchliche, gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen wären neben dem Akademiebetrieb ebenfalls möglich, erklärte sie. Diskutiert wurde dieses Thema bereits im Rahmen der diesjährigen Höri-Musiktage und stieß auf breite Zustimmung.

Auch Bürgermeister Schmid und Pfarrer Hutterer stehen der Einrichtung einer Musikakademie offen gegenüber. Allerdings besteht davor noch reichlich Gesprächsbedarf über die Klärung der komplizierten Eigentumsverhältnisse und Nutzungsrechte zwischen Kirche und Land, ehe ein Konzept für das Stift umgesetzt werden kann.

Ihren guten Willen zur Lösung des »gordischen Knotens« zeigten die Beteiligten bereits im August dieses Jahres, als sie eine Absichtserklärung unterschrieben um zu signalisieren, dass sie eine gemeinsame Lösung für das Kulturdenkmal finden wollen. Am kommenden Montag, 16. November, sollen nun Taten folgen: In einer Videokonferenz mit Vertretern des Finanzministeriums und der Erzdiözese Freiburg sowie Andreas Schmid und Pfarrer Hutterer sollen »Nägel mit Köpfen« gemacht werden, hofft der Bürgermeister.

Dann können Pläne für eine weitere Sanierung des imposanten Gebäudekomplexes und Konzepte für seine künftige Nutzung folgen. Offen ist auch noch die Frage über eine mögliche Finanzierung des angedachten Akademiebetriebs. Ob eine institutionelle oder projektbezogene Unterstützung von Seiten des Landes möglich ist, möchte Marion Gentges klären.

Bürgermeister Andreas Schmid winkt angesichts der Folgekosten ab; die Höri-Gemeinde saniert seit einigen Jahren das ehemalige Probsteigebäude, das in kommunalem Besitz ist, und leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Wahrung des Kulturdenkmals, der mit einem finanziellen Kraftakt verbunden ist, so Schmid.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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