Erweiterung in Schienen:

Am Lädele geht’s jetzt voran

Schienen. Es war ein langer Weg von der Idee bis zu ihrer Umsetzung, doch am Montagnachmittag wurde ein wichtiges Etappenziel erreicht: Mit dem symbolischen Spatenstich für den Anbau an das Lädele in Schienen macht das Projekt „Nahversorgung mit kleinem Bistro“ der Verbrauchergenossenschaft eG im Öhninger Ortsteil einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft.

Die Vision entstand im Jahr 2019, als s’Lädele zum Dorfladen des Jahres ausgezeichnet wurde. Seit 2006 versorgt der kleine Laden in der Ortsmitte die „Schienemer“ und Feriengäste mit allem Notwendigen für den täglichen Bedarf – von frischem Obst und Gemüse über Backwaren bis hin zu Kosmetikartikeln. Darüber hinaus ist das Lädele auch Paketshop sowie beliebter Treffpunkt und wird von zahlreichen engagierten Bürgern unterstützt.
2020 gab der Gemeinderat grünes Licht für die Erweiterung des genossenschaftlich betriebenen Ladens. Daraufhin machte sich die Genossenschaft auf, notwendiges Kapital zu sammeln und gab neue Anteilsscheine à 50 Euro heraus. Die Nachfrage war riesig, erinnerte sich Andrea Kasper, Vorstandsmitglied der Genossenschaft: 400 Anteile wurde gezeichnet. „Diese große Unterstützung zeigt auch, welch hohen Stellenwert s’Lädele über die Grenzen der Gemeinde hat“, freute sich Andrea Kasper.
Die Planung von Architektin Nicola von Magnis aus Schienen überzeugte ebenso wie die Intention, neben der Nahversorgung auch ein Ort der Begegnung für die BürgerInnen und Feriengäste einzurichten.
Geplant ist ein Anbau auf der Südseite des bestehenden Gebäudes von rund 45 Quadratmetern, der bis im Frühjahr 2023 fertiggestellt sein soll. Ansonsten droht ein Verfall der genehmigten Zuschüsse aus den Förderprogrammen. Diese betragen für die Genossenschaft für den Innenausbau 18.000 Euro über die „Integrierte ländliche Entwicklung“ und 40.000 Euro für die Gemeinde als Bauträger aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR).
Deswegen drängt die Zeit, um das ambitionierte Vorhaben rechtzeitig fertigzustellen, weiß Andrea Kasper. Noch in diesem Jahr soll der Rohbau stehen, im Januar der Durchbruch zwischen Bestand und Anbau erfolgen, um zügig den Innenausbau zu gestalten. Während der Bauarbeiten müssen die Kunden nicht aufs Einkaufen verzichten, denn vorübergehend wird dann im Bürgersaal nebenan das Lädele eingerichtet.
Öhningens Bürgermeister Andreas Schmid hofft nun, dass das „Schmuckstück in Schienen“ rechtzeitig seine Tür öffnet und die Genossenschaft noch lange Bestand haben wird. Schließlich möchte er in seinem Ruhestand im Jahr 2030 im Lädele-Bistro seinen Kaffee genießen.
Ein Wermutstropfen trübt allerdings die Vorfreude auf das erweiterte Lädele: Die Kosten wuchsen in der Planungszeit um über das Doppelte auf mittlerweile über 320.000 Euro an. Dennoch stehe der Gemeinderat eindeutig hinter dem Projekt, betonte Schmid. Diese zeige, wie wichtig ihm die gesicherte Nahversorgung im kleinen Dorf auf dem Schiener Berg ist, das als Vorzeigeprojekt für eine gelungene Nahversorgung auf dem Land gilt.