Spatenstich
Beim Haus am Mühlebach entsteht ein neues Internatsgebäude

Nachdem die am Bau Beteiligten den Spaten zur Seite gelegt hatten, durften sich die Kinder und Jugendlichen als "Spatenstecher" versuchen. | Foto: Anja Kurz
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Mühlhausen-Ehingen. Das Haus am Mühlebach als Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) wächst weiter: Mit dem symbolischen Spatenstich für ein neues Internatsgebäude wurde ein erster Schritt getan, um den rund 30 dort wohnenden Kindern und Jugendlichen ein neues Wohnumfeld bieten zu können.

"Wir haben hier schon viel gebaut. Das ist immer spannend und aufregend", meinte Schulleiterin Christiane Kirch-Jacobi. Das sei auch immer mit Nervosität und Unsicherheit verbunden, "aber ich bin sicher, dass es gut gehen wird". Aktuell befinden sich die Wohngruppen für die 30 Kinder und Jugendlichen des Internats in der alten Ölmühle und einem Anbau. 20 weitere Personen besuchen tagsüber die Schule und den Schulkindergarten.

Schulleiterin Christiane Kirch-Jacobi beteiligte bei ihren einleitenden Worten zum Spatenstich die anwesenden Kinder und Jugendlichen, indem diese bei der Vorstellung des Projekts mit ihrem Wissen glänzen konnten. | Foto: Anja Kurz
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Schon beim Umzug 2006, als das ehemalige "Haus Höri" wegen eines Feuers zunächst nach Engen und dann nach Mühlhausen-Ehingen umsiedeln musste, seien Schwachpunkte aufgefallen. Es war klar: Auf lange Sicht wird sich das Gebäude als Wohnort wohl nicht eignen. Die Lösung in der Ölmühle wird allerdings auch schon 20 Jahre alt sein, bis die Internatsbewohnerinnen und -bewohner voraussichtlich im Frühjahr 2026 in den Neubau umziehen können. Durch die 50 Jahre lange Geschichte des Haus Höri könne man dann insgesamt 70 Jahre als Jubiläum feiern, kündigte Kirch-Jacobi weiter an.

Statik macht das Internat langfristig nicht bewohnbar

Dringend nötig wird der Neubau, da der Boden sich abgesenkt hat und nicht mehr die Standfestigkeit bietet, die die alte Ölmühle als Wohngebäude bräuchte. Das zeigt sich beispielsweise in Rissen in den Wänden des Hauses. Der Neubau wird nun von Grund auf besser an die Bedürfnisse der kognitiv, seelisch oder mehrfach behinderten Kinder und Jugendlichen angepasst. Allerdings wird das Internatsgebäude nur Platz für 18 der aktuell 30 Personen, die im Internat des Hauses am Mühlebach leben, bieten. Der Anbau bei der Ölmühle kann noch weiterverwendet werden, erklärte Geschäftsführerin Marianne Voelker. Die freie Fläche in der Mühle soll als Stauraum genutzt werden.

Für die vielen bereits jetzt am Bau beteiligten Personen reichten die zehn vorbereiteten Spaten bei Weitem nicht aus. | Foto: Anja Kurz
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Die Kosten für den Neubau bewegen sich laut Voelker auf etwa 4,6 Millionen Euro. Über das Regierungspräsidium Freiburg stehe eine Förderung zwischen 500.000 Euro bis 600.000 Euro in Aussicht, allerdings in zehn Jahresraten. Abgesehen davon gebe es keine öffentlichen Förderungen mehr. Stattdessen werde versucht, weitere Gelder über Stiftungen zu erhalten.

Plötzlich 44.000 Ökopunkte "teurer"

Bürgermeister Patrick Stärk berichtete noch vom teilweise beschwerlichen Weg, bis der Bau tatsächlich beginnen konnte: Auf dem Bebauungsplan waren dort, wo das Internat entstehen wird, eigentlich Gewächshäuser vorgesehen. Der Unterschied zum Wohngebäude habe er da als nicht so groß betrachtet. Doch die Baurechtsbehörde in Engen bestand auf die Änderung des Bebauungsplans. Das bewirkte nicht nur etwa ein Jahr Verzögerung bis zum Baustart, sondern machte auch einen zusätzlichen ökologischen Ausgleich für das Haus am Mühlebach notwendig. Einen Teil der Kosten für die 44.000 zusätzlichen Ökopunkte in Höhe von etwa 70.000 Euro übernahm die Dr. Karin Schädler Stiftung mit einem Betrag von 7.259 Euro. "Ebenso ist das Haus am Mühlebach auf die Unterstützung aller angewiesen. Jede Spende - ob groß oder klein - bringt uns einen Schritt näher an unser Ziel", so Marianne Voelker.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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